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Familienforscher

Mentale Gesundheit von Schülern ebenso wichtig wie Bildung

Lernen alleine von zuhause, kein Sportverein, kaum Kontakt zu Gleichaltrigen: Dies hat vielen Schülern in der Corona-Pandemie auf die Seele gedrückt. Experten mahnen, nicht nur Bildungslücken in den Blick zu nehmen.
dpa
29.07.2021  11:30 Uhr

Familienforscher warnen davor, die psychischen Belastungen durch die Corona-Pandemie auf Schülerinnen und Schüler zu unterschätzen. «Die Auswirkungen von Schulschließungen auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sind offensichtlich gravierender als bisher angenommen», erklärte der stellvertretende Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), Martin Bujard, am Mittwoch in Wiesbaden. Davon seien speziell jugendliche Mädchen und junge Menschen mit Migrationshintergrund betroffen.

Bujard sagte: «Das Offenhalten der Schulen sollte hohe Priorität haben, damit sich psychische Belastung und Lernrückstände nicht noch weiter verstärken können.» Hochrechnungen hätten ergeben, dass nach dem ersten Lockdown 2020 rund 477.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren in einer Selbsteinschätzung Symptome einer Depression zeigten. Dies entspräche etwa 25 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe – im Vergleich zu 10 Prozent bei einer Befragung im Jahr vor der Pandemie. Der Blick auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen muss daher nach Einschätzung des Experten ebenso wichtig sein wie das Schließen von Bildungslücken.

«Kontakte mit Gleichaltrigen, Lebensfreude und altersgerechte Erlebnisse in Sport, Freizeit oder Reisen sind daher zukünftig zentral, nicht nur Nachhilfeangebote», heißt es in der BiB-Publikation. Psychisch gesunde und selbstsichere Kinder könnten mögliche Lernrückstände deutlich schneller und leichter aufholen, erklärten die Experten. Hilfreich seien beispielsweise Programme, die Kindern aus sozial schwachen Familien die Teilnahme an Ausflügen und Schulfahrten finanzierten.

«Wenn Kinder und Jugendliche wieder Zeit für Aktivitäten mit Gleichaltrigen bekommen und Lebensfreude zurückgewinnen und das schulische Aufholen ohne zu viel Druck und Verunsicherung gestaltet wird, wird sich auch die psychische Belastung der Jugendlichen verringern können», heißt es in der Studie. Werde aber schulischer Druck ausgeübt und die Schüler verunsichert, drohten ernsthafte psychische Erkrankungen.

Nach den Worten von Bujard ist es jedoch nicht gerechtfertigt, pauschal von einer «verlorenen Generation» zu sprechen. «Rund zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen sind trotz mancher Schwierigkeiten relativ gut durch die bisherigen pandemiebedingten Einschränkungen gekommen», erklärte er.

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