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Fieber bei Kindern

Meist harmlos und gut zu behandeln

Kinder fiebern häufiger und höher als Erwachsene. Ein Grund für die häufigere Temperaturerhöhung liegt darin, dass Kinder wegen ihres noch nicht ausgereiften Immunsystems öfter an Infekten leiden.
Maria Pues
30.09.2020  11:30 Uhr

Bei Fieber regelt der Körper den Sollwert für die Körperkerntemperatur nach oben. Dies geschieht im Wärmeregulationszentrum des Hypothalamus. In den meisten Fällen reagiert er damit auf Eindringlinge wie Viren oder Bakterien oder auf endogene Pyrogene. Damit handelt es sich bei Fieber nicht um eine Erkrankung, sondern um ein Symptom. Häufige Auslöser bei Kindern sind etwa eine Mittelohr- oder Mandelentzündung sowie Atemwegsinfekte. Doch nicht nur Erkrankungen wie Infektionen beeinflussen die Körpertemperatur. Diese schwankt auch bei Gesunden im Verlauf des Tages. Morgens liegt sie meist um rund ein halbes Grad niedriger als am Abend. Auch körperliche Aktivität wie Sport oder Toben kann die Körpertemperatur steigen lassen. Dies gilt es beim Messen zu berücksichtigen.

Am genauesten lässt sich die Körpertemperatur mit einem digitalen Fieberthermometer durch eine rektale Messung feststellen. Dazu sollte die Thermometerspitze angefeuchtet oder mit ein wenig Creme/Vaseline bestrichen werden, damit es leichter eingeführt werden kann. Eine orale Messung eignet sich weniger, da sich bei Kindern das Thermometer nicht sicher platzieren lässt und – insbesondere bei kleinen Kindern – die Gefahr besteht, dass sie es versehentlich zerbeißen. Beliebt sind Ohrthermometer. Bei ihnen ist auf einen korrekten Winkel bei der Messung zu achten sowie auf saubere Gehörgänge, da Ohrenschmalz die Messung beeinträchtigen kann.

Ausreichend trinken

Eltern sollten außerdem berücksichtigen, wie der kindliche Organismus auf die Temperaturerhöhung reagiert. Versucht der Körper, die Wärme »zu behalten«, fühlen sich die Extremitäten (Hände und Füße) trotz erhöhter Temperatur/Fieber durch eine Vasokonstriktion kühl an. Warme Kleidung oder eine Decke werden dann als wohltuend empfunden. Feuchte Kompressen oder Wickel sind hier kontraproduktiv. Versucht der Körper die Wärme hingegen abzugeben (Hände und Füße warm), können leichtere Kleidung und eine nicht zu warme Decke dies unterstützen. Wadenwickel sollten lauwarm sein. Wichtig ist stets, dass das Kind ausreichend trinkt, da mit der Temperaturerhöhung auch ein Flüssigkeitsverlust einhergeht.

Zur Fiebersenkung stehen in der Selbstmedikation Paracetamol und Ibuprofen zur Verfügung. Sie können dann zum Einsatz kommen, wenn das Kind durch weitere Symptome – etwa Schmerzen bei einer Mittelohrentzündung – beeinträchtigt ist. Die Dosierung erfolgt nach dem Körpergewicht. Bei Kindern unter 43 kg sind 10 bis 15 mg Paracetamol pro kg Körpergewicht die empfohlene Einzeldosis und 60 mg pro kg Körpergewicht die maximale Tagesdosis. Bei Ibuprofen beträgt die übliche Einzeldosis 7 bis 10 mg pro kg Körpergewicht, die maximale Tagesdosis 30 mg pro kg. Sowohl bei Paracetamol als auch bei Ibuprofen sollten jeweils sechs Stunden zwischen zwei Einzelgaben liegen. Keine Evidenz gibt es für einen wechselweisen Einsatz der beiden Wirkstoffe; dieser wird daher nicht empfohlen. Ist das Kind trotz Fieber munter und guter Dinge, ist häufig kein Antipyretikum erforderlich.

Neues in der Selbstmedikation

Seit dem 1. Oktober sind flüssige Ibuprofen-Zubereitungen, die zur Behandlung von Kindern ab drei Monaten zugelassen sind, aus der Verschreibungspflicht entlassen worden. Zuvor durften sie in der Selbstmedikation erst ab sechs Monaten angewendet werden. Es gilt weiterhin eine empfohlene Einzeldosis von bis zu 10 mg Ibuprofen pro kg Körpergewicht bis zu einer maximalen Tagesdosis von 1200 mg. Bislang gab es apothekenpflichtige flüssige Ibuprofen-Präparate erst für Kinder ab sechs Monaten und einem Gewicht von mindestens 5 kg sowie Suppositorien für Kinder ab drei Monaten mit mindestens 6 kg pro Körpergewicht.

Unter anderem bei anhaltendem oder schubweisem Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen oder wenn das Kind längere Zeit nicht trinken will, ist ein Arztbesuch erforderlich.

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