Mehrheit für aktivere Rolle der Apotheken |
Lukas Brockfeld |
09.04.2025 19:10 Uhr |
Die prekäre finanzielle Situation vieler Apotheken führt dazu, dass immer mehr Offizinen schließen müssen. Die Folgen des Apothekensterbens spüren auch die Patientinnen und Patienten. So sagten 11 Prozent der Befragten, dass ihnen schon deutlich weitere Wege zur nächsten Apotheke entstanden seien.
Die Umfrage zeigt auch, dass die Menschen Impfungen in Apotheken vergleichsweise aufgeschlossen gegenüberstehen. Immerhin 46 Prozent der Befragten können sich vorstellen, sich in der Apotheke impfen zu lassen, weitere 4 Prozent haben es bereits getan. Unter den 18 bis 29-Jährigen sind 59 Prozent zur Impfung in der Apotheke bereit, bei den über 60-Jährigen sind es nur 35 Prozent. 33 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich mehr Impfungen in Apotheken wünschen.
Eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich außerdem, dass Apotheken zusätzliche Befugnisse erhalten. 65 Prozent der Befragten halten es für sinnvoll, dass Apotheken bestimmte verschreibungspflichtige Medikamente im Notfall auch ohne Rezept abgeben dürfen. 64 Prozent können sich außerdem vorstellen, dass Tests auf bestimmte Infektionskrankheiten in Apotheken durchgeführt werden. 61 Prozent wünschen sich zusätzlich Tests auf erhöhte Cholesterin- oder Blutzuckerwerte. 81 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass Apotheken bestimmte Rezepte einmalig verlängern können sollen.
Nach der Umfrage stellte Thomas Preis das Positionspapier »In eine gesunde Zukunft mit der Apotheke« ausführlich vor. Der ABDA-Präsident begrüßte, dass sich Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag auf Maßnahmen zur Stärkung der Apotheken verständigt haben. »Das geht aber nur mit wirtschaftlich gestärkten Apotheken. Das Apothekensterben muss beendet werden. Die Maßnahmen des Koalitionsvertrags müssen jetzt schnell in Gesetze und Verordnungen gegossen werden«, betonte Preis.