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Westfalen-Lippe

Mehr Studienplätze sichern Arzneimittelversorgung

Ein neues Gutachten sieht die Arzneimittelversorgung in einigen Regionen Westfalen-Lippes in den nächsten 20 Jahren gefährdet, wenn nicht jetzt neue Studienplätze für Pharmazie geschaffen werden. Bielefeld sei dafür aus mehreren Gründen prädestiniert.
Daniela Hüttemann
22.06.2020  16:20 Uhr

Ausbildung zum »Versorgungsapotheker«

Vor allem aber fordert der AVWL einen zusätzlichen Standort im Kammergebiet, genauer gesagt in Bielefeld. Dort wird derzeit ein Medizinstudiengang aufgebaut, eng vernetzt mit den bereits bestehenden Studiengängen Gesundheitskommunikation oder Medizin- und Gesundheitstechnik an der dortigen Fachhochschule, erläuterte Professor Dr. Josef Hilbert, ehemaliger Geschäftsführender Direktor des Instituts Arbeit und Technik (IAT). Hier könnte eine neue Art von Pharmaziestudium angeknüpft werden – Hilbert sprach vom »Versorgungsapotheker« als Teil einer integrierten, patientenorientierten Versorgung.

»Hier sehe ich für Apotheker eine große Chance, aber auch eine gewisse Bringschuld«, so der Gesundheitswirtschaftswissenschaftler, schließlich habe die Apotheke den regelmäßigsten und engsten Kontakt zum Patienten. Um dieser Rolle in Zukunft noch besser gerecht zu werden, brauche es eine andere Ausbildung als bisher. Bielefeld sei hierfür besonders geeignet.

Zudem hoffe man auf einen hohen »Klebeeffekt«, erläuterte Michels. Denn nicht nur das Beispiel Münster zeige, dass viele Absolventen ihrem Studienort wohnlich treu bleiben. Die Politik habe den Bedarf erkannt, dass die Versorgung der Patienten nicht nur an der Zahl der Betriebsstätten hänge, sondern auch an den benötigten Fachkräften. »Wir sehen daher gute Chancen für einen zweiten Studienstandort in Westfalen-Lippe«. Mit der Universität sei man im Gespräch. Hilbert kann sich vorstellen, dass dort irgendwann auch jährlich hundert Studenten ihr zweites Staatsexamen bestehen. Aber wann es so weit sein könnte, dass sich Erstsemester in Bielefeld für Pharmazie einschreiben, sei noch ungewiss.

Impfen in der Apotheke – nur mit mehr Mitarbeitern

Dabei läuft die Zeit. »Wir müssen die zusätzlichen Ausbildungsplätze jetzt schaffen, denn dieser Nachwuchs wird uns frühestens in fünf Jahren zur Verfügung stehen«, verdeutlichte Michels. Dabei bleiben jetzt schon zahlreiche Stellenausschreibungen unbesetzt und ältere Apothekeninhaber müssten wirtschaftlich solide Apotheken schließen, weil sie keinen Nachfolger finden. Neue Dienstleistungen wie das politisch gewollte Impfen in der Apotheke hält Michels zwar für notwendig. »Das werden wir in Zukunft in irgendeiner Form leisten müssen, doch dazu brauchen wir auf Dauer noch mehr hoch qualifiziertes Personal.«

»Wir sind in der Vergangenheit sehenden Auges in den Ärzte- und Pflegepersonal-Mangel hineingelaufen«, ergänzt Hilbert. Das sollte bei den Apothekern nicht noch einmal passieren. »Wenn wir den Beruf jetzt attraktiv weiterentwickeln, können wir noch etwas ändern« – und das Apothekensterben aufhalten.

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