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Pharmaziestudium

Mehr Semester, mehr Plätze

Die weitaus meisten Pharmaziestudenten sehen positiv in die Zukunft. Doch das prall gefüllte Studium empfinden viele als große Belastung. Daher plädieren sie für eine Verlängerung auf neun Semester. Dies sind wichtige Ergebnisse einer Diskussionsrunde bei der Expopharm in München.

Anlass für die Podiumsdiskussion ist eine Umfrage des Wort-und-Bild-Verlags und des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD). Darin wurden 103 Pharmaziestudenten nach ihren Erfahrungen und Zukunftserwartungen befragt.

»Die Umfrage hat viel Positives erbracht«, resümierte Elisabeth Schwarz, Pharmaziestudentin aus Halle und Beauftragte für Lehre und Studium beim BPhD. Die meisten seien zufrieden mit den Studieninhalten, gerade mit dem naturwissenschaftlichen Fächermix. Doch die Stofffülle ist immens. »Sehr viele Studenten stoßen an ihre körperlichen und seelischen Grenzen.«

Für Jan Wagner, Gesamtvertriebsleiter des Wort- und Bild-Verlags, gehört das positive Zukunftsbild der Studenten zu den wichtigsten Ergebnissen der Umfrage. »92 Prozent sehen positiv in die Zukunft.« Die heutigen Studierenden seien »Digital Natives«, die Veränderungen beobachten und mitgestalten. »Sie sehen das Potenzial der Digitalisierung, auch für das Geschäftsmodell Apotheke.« Dabei sind viele überzeugt, dass sich das Berufsbild ändern und die Beratung eine größere Rolle spielen wird.

Ein bis zwei Semester mehr

Doch was wünschen sich die Studenten für ihr Studium, fragte Moderatorin Daniela Hüttemann, Redakteurin der PZ. Viele vermissen Soft Skills wie Kommunikation, Mitarbeiterführung und Management einer Apotheke und kritisieren die eingeschränkte Flexibilität in dem verschulten Studium. Schwarz erneuerte die Forderung des BPhD nach einer Verlängerung des Studiums um ein bis zwei Semester. »Es geht darum, das Lernen zu entzerren und eventuell auch Inhalte zu verlagern.«

»Wir kämpfen um das Fach Klinische Pharmazie«, betonte Cynthia Milz, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der ABDA. Die Klinische Pharmazie werde oft noch zu schlecht vermittelt, habe aber hohe Bedeutung in der öffentlichen und der Klinikapotheke. Die Apothekerin forderte eine Vertiefung der Ausbildung – »perspektivisch auch in neun bis zehn Semestern«. Zudem sei eine Aufstockung der Studienplatzzahl dringend nötig. Das Kontingent an den Universitäten sei darauf ausgerichtet, dass die Absolventen anschließend in Vollzeit arbeiten, berichtete Milz. »Doch wenn sich die Lebensbedingungen ändern, muss man dem Rechnung tragen. Wir brauchen mehr Studienplätze in Deutschland.«

Zu denken geben sollte das Umfrageergebnis, wonach weniger als die Hälfte der Studierenden das Studium weiterempfehlen könne, sagte Wagner. »Wenn das Studium als so wenig attraktiv erscheint, konterkariert dies die Bemühungen um Nachwuchs.«

Unternehmertum ist bei Pharmazeuten vorhanden

Die jungen Pharmazeuten wollen laut Umfrage am liebsten in der Industrie oder im Krankenhaus arbeiten. 40 Prozent denken auch an die öffentliche Apotheke als Angestellte, 40 Prozent können sich eine Selbstständigkeit vorstellen. Viele Studenten fänden im praktischen Jahr doch Gefallen an der Arbeit in der öffentlichen Apotheke, die sehr vielfältig und spannend sei, sagte Milz. »Ich habe mich noch keinen Tag in der Apotheke gelangweilt.« Auch Schwarz bestätigt, dass die Arbeit mit den Patienten interessant und anspruchsvoll sei. Vielen Studenten mache sie aber auch Angst, weil sie sich nicht genügend vorbereitet fühlten.

Letztlich arbeiteten doch 80 Prozent in der öffentlichen Apotheke, berichtete Wagner. Und zwei von fünf können sich auch vorstellen, eine Apotheke zu leiten. Das sei im Vergleich zu anderen Berufsgruppen ein hoher Anteil. Wagner: »Das Unternehmertum bei Pharmazeuten ist durchaus gegeben und zwar in einer überproportionalen Größenordnung.«

Die Angst vor einer ungewissen Zukunft könnte junge Pharmazeuten davon abhalten, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, betonte Hüttemann. Milz gab zu, dass die Zeiten schwierig seien. »Aber die Apotheker geben nicht auf zu kämpfen.« Der Versandhandel sei eine Bedrohung, aber er könne die öffentliche Apotheke mit der persönlichen Betreuung niemals ersetzen.

Foto: PZ/Alois Müller

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