Mehr Selfcare im Apotheken-Alltag |
Medfluencer DocFelix / © Johannes Krahforst
Früher dachte ich, gesundes Essen bedeutet Verzicht: wenig Geschmack, wenig Spaß, viel Disziplin. Heute weiß ich, dass es vor allem eine Frage des Mindsets ist. Denn Geschmack ist nichts Festes – er verändert sich. Unser Gehirn passt sich an das an, was wir regelmäßig essen. Wer also öfter zu frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln greift, entwickelt mit der Zeit auch mehr Lust darauf.
Das liegt daran, dass sich unser Belohnungssystem umstellt. Anstelle von Zucker und Fertigprodukten reagiert es zunehmend positiv auf natürliche, nährstoffreiche Lebensmittel. Plötzlich schmeckt ein selbst gemachtes Curry besser als Tiefkühlpizza – nicht, weil man sich zwingen muss, sondern weil der Körper versteht, was ihm guttut.
Als Kind wurde ich im Sportunterricht oft ausgelacht. Ich war langsam, unsicher und habe irgendwann selbst geglaubt, dass Sport einfach nichts für mich ist. Dieses Selbstbild hat sich festgesetzt – und genau da lag das Problem.
Denn unser Gehirn speichert solche Erfahrungen ab und macht sie zur Wahrheit. Aber was einmal gelernt wurde, kann man auch umlernen. Ich habe irgendwann klein angefangen – ohne Druck, ohne Vergleiche. Und mit jeder positiven Bewegungserfahrung kam Stück für Stück das Vertrauen zurück.
Heute weiß ich: Niemand ist per se unsportlich. Oft fehlt nicht das Talent, sondern die richtige Umgebung, das passende Tempo und vor allem die Erlaubnis, neu anzufangen – ganz egal, was früher war.
Snacks sind kein Problem, wenn man sie clever wählt. Ich greife gern zu Zutaten, die lange satt machen und dem Körper wirklich etwas bringen: zum Beispiel proteinreiche Lebensmittel wie Skyr oder Nüsse, ballaststoffreiche Haferflocken, Banane für die Süße und dunkle Schokolade für den Geschmack – am besten ab 85 Prozent Kakao.
Ein Favorit von mir: Bananen in Scheiben schneiden, mit Nussmus bestreichen, dunkle Schokolade drüberträufeln und kurz ins Gefrierfach legen. Fertig ist der perfekte Snack – schnell gemacht, nährstoffreich und richtig lecker.
Und: Dunkle Schokolade hat nicht nur weniger Zucker, sondern wirkt auch auf das Hormon Ghrelin – das sogenannte Hungerhormon. Studien zeigen, dass der Ghrelin-Spiegel nach dem Verzehr dunkler Schokolade stärker sinkt als nach Milchschokolade. Heißt: Man fühlt sich länger satt und hat weniger Heißhunger.
Wer lange konzentriert und leistungsfähig bleiben will, braucht Lebensmittel, die nicht nur satt machen, sondern auch den Blutzucker stabil halten. Ideal sind sättigende Basics, die man flexibel kombinieren kann – zum Beispiel in einer Bowl.
Meine Favoriten:
Daraus lässt sich im Handumdrehen eine herzhafte, nährstoffreiche Bowl bauen – auch perfekt für die Mittagspause.
Ich habe schnell gemerkt: Ich will nicht nur Krankheiten behandeln, sondern Menschen zeigen, wie sie gar nicht erst krank werden. Gesundheit beginnt oft mit einem Gespräch – und genau da kannst du ansetzen.
Wenn du selbst für das Thema brennst, dann trau dich, das auch zu teilen. Ob beim Gespräch in der Apotheke, beim Nachfragen im Alltag oder einfach durch dein eigenes Vorbild – du hast mehr Einfluss, als du denkst.
Menschen merken, ob jemand wirklich versteht, wovon er spricht – und ob da echtes Interesse mitschwingt. Gesundheit braucht keine perfekten Vorträge. Sie braucht echte Gespräche, die Mut machen, motivieren und hängen bleiben.
Jede Frage, jeder Hinweis kann der Anfang einer Veränderung sein. Also: Sprich darüber. Du kannst damit Leben positiv beeinflussen – jeden Tag.
Der Arzt Felix Berndt hat sich nach seinem Medizinstudium gegen eine Doktorarbeit und für eine Karriere als DocFelix auf Social Media entschieden. Er begeistert mittlerweile knapp zwei Millionen Follower mit seinen Beiträgen, ist Buchautor, Coach und gibt Tipps rund um einen gesunden Lifestyle.