Mehr Retard- und Kombipräparate nutzen |
Daniela Hüttemann |
19.11.2024 10:30 Uhr |
Unterschiede in der Galenik können therapeutisch relevant sein. Während man bei Matrixtabletten einen steileren Wirkstoffanstieg habe, sorgten Tabletten mit Diffusionspellets für gleichmäßigere Blutspiegel. »Das ist zum Beispiel wichtig bei stabiler leichter bis mittelschwerer chronischer Herzinsuffizienz«, so Daniels.
Dem Patienten sollte man grundsätzlich vom Tablettenteilen abraten, da dies bei vielen Retardpräparaten die Galenik zerstöre und zu Dose Dumping führen kann. »Wenn der Patient es einmal macht, wird er es bei jeder Tablette machen und das ist gefährlich«, so der Apotheker.
»Retard- und Kombipräparate machen die Pharmakotherapie bei kardiovaskulären Erkrankungen übersichtlicher, effizienter und sicherer«, fasste Daniels zusammen. »Sie tragen wesentlich zur Steigerung der Adhärenz bei, was durch viele Studien belegt ist.« Denn nachweislich senkt der Gebrauch eines Kombipräparats die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität stärker als die gemeinsame Anwendung einzelner Tabletten. Polypillen seien mehr als nur Komfort, sie seien auch überlegen bei der Wirksamkeit. Das habe allerdings seinen monetären Preis.