| Daniela Hüttemann |
| 20.11.2025 14:30 Uhr |
Last but not least gab es auch sehr gute Nachrichten für die Hamburger Kammerglieder: Der Haushalt ist äußerst solide. Im vergangenen Jahr wurde ein Überschuss erzielt, das Hauptvermögen stieg um mehr als 160.000 Euro. Bei angemessenen Rücklagen soll etwas an die Mitglieder zurückfließen: So wird der Kammerbeitrag für das Jahr 2026 deutlich gesenkt: um 28 Prozent für die Anteile der Betriebsstätten und um 22 Prozent für die persönlichen Mitgliedschaften. Die Kammer ist optimistisch, den erniedrigten Beitrag dann auch im Folgejahr beibehalten zu können.
Die Apothekerinnen und Apotheker in Hamburg begrüßen ausdrücklich die im Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetz (ApoVWG) angelegten erweiterten Aufgabenbereiche der Vor-Ort-Apotheken für eine moderne, patientenorientierte Arzneimittelversorgung. Die vorgesehenen Weiterentwicklungen erkennen die zentrale Rolle der Apotheken vor Ort an und stärken die Heilberuflichkeit in einer Zeit, in der eine verlässliche, niedrigschwellige und qualitativ hochwertige Patientenversorgung wichtiger ist denn je.
Apotheken als erste Anlaufstelle: Heilberuflichkeit stärken
Hamburger Apotheken übernehmen täglich eine Schlüsselrolle in der gesundheitlichen Daseinsvorsorge:
Die geplanten Instrumente des ApoVWG – wie der Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen und Präventionsangebote – sind richtige Schritte. Sie tragen in hohem Maße dazu bei, auch zukünftig die wohnortnahe Versorgung der Menschen sicherzustellen, unser Gesundheitssystem zu entlasten und Kosten einzusparen. Wir stellen klar: Dies funktioniert aber nur, wenn die heilberufliche Verantwortung des Apothekers für seine Apotheke gewahrt bleibt!
Fachliche Verantwortung braucht fachliche Kompetenz – Apotheke nicht ohne Apotheker
Der Apotheker in seiner Apotheke stellt nach seinem hoheitlichen Auftrag und in eigener Verantwortung die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicher. Der Entwurf zum ApoVWG weicht durch die vorgesehene PTA-Vertretung eklatant von diesem Grundsatz der deutschen Arzneimittelversorgung ab. Die Hamburger Apotheker:innen warnen eindringlich vor dem damit einhergehenden Systembruch und der Abkehr von der Versorgung durch die heilberuflich-inhabergeführte Apotheke vor Ort. Entgegen der in anderen Teilen des Gesetzes vorgesehen Stärkung der Heilberuflichkeit wird der Berufsstand hier degradiert, die Versorgung verschlechtert und die Patientensicherheit gefährdet.
Wir stellen klar: Eine Apotheke funktioniert nur im Team – aber nicht ohne Apothekerinnen und Apotheker. Die pharmazeutische Expertise der Apotheker:innen ist unverzichtbar, um die im ApoVWG definierten Kompetenzerweiterung überhaupt realisieren zu können.
Faire Vergütung – Versorgung verlässlich sichern in Städten
Hamburg steht als Metropole vor besonderen strukturellen Herausforderungen:
Ohne eine faire, zeitgemäße Vergütung ist die wohnortnahe Versorgung – auch im städtischen Raum! – nicht mehr selbstverständlich aufrechtzuerhalten. Die bislang ausstehende Anpassung des packungsbezogenen Honorars widerspricht den politischen Zusagen einer Stärkung der Vor-Ort-Apotheken.
Wir Hamburger Apothekerinnen und Apotheker fordern daher das BMG auf:
Hamburgs Apotheken übernehmen Verantwortung – jeden Tag. Dafür erwarten wir politische Verlässlichkeit. Jetzt ist der Zeitpunkt für die Bundesregierung, ihr Wort einzulösen und die Zukunft der patientennahen Arzneimittelversorgung aktiv zu sichern.