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Tumortherapie

Mehr Krebspatienten könnten von Off-Label-Therapie profitieren

Die Wahl der Krebsmedikamente orientiert sich immer häufiger am individuellen molekulargenetischen Profil der Tumorzellen. Dieses Potenzial wird jedoch bei Weitem nicht ausgeschöpft, meinen niederländische Onkologen. Sie gründeten daher eine Initiative, um die verfügbaren Tumortherapeutika noch mehr Patienten verfügbar zu machen.
AutorKontaktJudith Lorenz
Datum 01.10.2019  17:00 Uhr

Mithilfe der modernen Gendiagnostik lassen sich genetische beziehungsweise molekulare Varianten des Tumorgewebes identifizieren, die einen potenziellen Ansatzpunkt für gezielte pharmakologische Interventionen – beispielsweise eine Immuntherapie – bieten. Nicht selten hat der betreffende Wirkstoff jedoch keine Zulassung für genau diese Krebserkrankung, sodass die Behandlung off Label erfolgen muss, berichtet Daphne van der Velden von der Abteilung für Molekularonkologie und Immunologie am niederländischen Krebsinstitut in Amsterdam.

Erfolg und Misserfolg einer solchen Off-Label-Therapie werden jedoch nicht standardisiert erfasst. Um dies zu ändern riefen niederländische Forscher eine nationale Plattform, das sogenannte »Drug Rediscovery Protocol« (DRUP), ins Leben, die Patienten mit einem fortgeschrittenen Krebsleiden nach Ausschöpfen der Standardtherapie den Zugang zu effektiven Krebsmedikamenten erleichtern soll.

Zunächst sequenzieren die Wissenschaftler hierfür das Erbgut der Tumorzellen und fahnden nach genetischen oder molekularen Biomarkern, für welche bereits eine Pharmakotherapie – auch jenseits der von den europäischen und US-amerikanischen Zulassungsbehörden anerkannten Indikationen – existiert. Die DRUP-Initiative führt die individuellen Behandlungsergebnisse der Patienten zusammen und ermöglicht so eine zentrale Auswertung des onkologischen Therapieerfolgs.

Durch regelmäßige Veröffentlichungen wollen die Wissenschaftler ihre Erkenntnisse der Forschungsgemeinschaft zur Verfügung stellen. Dies ist insbesondere für seltene Tumore wichtig, da mangels großer Fallzahlen Studien in diesen Kollektiven schwierig durchzuführen sind.

Tumorwachstum erfolgreich gestoppt

Die Auswertung der ersten 215 DRUP-Teilnehmer zeigt: Bei etwa einem Drittel der Patienten gelang es, mithilfe der an der Tumor-Molekulargenetik orientierten Behandlung das Krebsleiden über einen längeren Zeitraum zum Stillstand zu bringen (durchschnittlich neun Monate). Ebenfalls erfolgreich verlief die Behandlung von 30 Patienten mit acht verschiedenen Tumoren, die sich genetisch durch eine sogenannte Mikrosatelliten-Instabilität auszeichnen: In 63 Prozent der Fälle beobachteten die Wissenschaftler ein Therapieansprechen auf den eigentlich für diese Indikation nicht zugelassenen Checkpoint-Inhibitor Nivolumab.

Zukünftig muss sich die Präzisionsonkologie noch besser am individuellen molekulargenetischen Tumorprofil ausrichten, schließen die Wissenschaftler. Die DRUP-Plattform bietet dabei die einzigartige Möglichkeit, das Therapieansprechen über ein breites Spektrum von Tumoren und Medikamenten abzubilden. Auf diese Weise lassen sich nicht nur erfolgreiche Therapiestrategien herausfiltern, sondern auch Sackgassen identifizieren. Vielen Patienten könnten so unwirksame aber nebenwirkungsreiche und kostenintensive Behandlungen erspart werden.

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