Mehr Geld für Apothekenangestellte in Sachsen |
Apothekenangestellte in Sachsen, die tarifgebunden arbeiten, bekommen seit Jahresbeginn mehr Geld. / Foto: Adobe Stock/Robert Kneschke
25 Jahre lang galt für Apothekenpersonal in Sachsen überhaupt kein Tarifvertrag. Im Dezember 2022 einigten sich der Sächsische Apothekerverband (SAV) und die Apothekengewerkschaft Adexa nach langen Verhandlungen schließlich auf einen Rahmentarifvertrag und einen Gehaltstarifvertrag für Angestellte in öffentlichen Apotheken. Die neuen Verträge traten am 1. Januar 2023 in Kraft.
Demnach verdienen Apothekenangestellte in Sachsen zwar 2 Prozent weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in fast allen übrigen Bundesländern, in denen der Bundesrahmentarifvertrag gilt. Dafür gibt es zwei freiwillige Module, die Arbeitgeber und -nehmer abschließen können: einerseits die leistungsorientierte Bezahlung (LOB), wie sie aus Nordrhein bekannt ist, zum anderen ein bundesweit bislang einmaliges Modul zur Vergütung nach Fort- und Weiterbildungsstand.
Für die Verträge vereinbarten die Verhandlungspartner eine Laufzeit von zwei Jahren. Mit Beginn der zweiten Stufe ab 1. Januar bekommen tarifgebundene Apothekenangestellte in Sachsen damit automatisch einen Zuschlag von 3 Prozent über alle Berufsgruppen.
Beispielsweise erhalten angestellte Apothekerinnen und Apotheker in den ersten beiden Berufsjahren seit Jahresbeginn ein Brutto-Monatsgehalt von 3935 statt zuvor 3820 Euro. Ab dem sechsten Berufsjahr erhöht sich das Gehalt von 4585 auf 4723 Euro. Filialleitungen in den ersten beiden Berufsjahren bekommen nun 4328 statt 4202 Euro monatlich. Apothekerassistenten und Pharmazieingenieure erzielen ein Gehalt von 3435 Euro. PTA in den ersten beiden Berufsjahren verdienen seit 1. Januar 2024 statt 2370 Euro, PKA 2178 statt 2115 Euro.
Keine Einigung in Sicht ist bisher in den Tarifverhandlungen für einen Gehaltstarif für Apothekenangestellte, der außer in Sachsen und Nordrhein bundesweit gilt. Den bisherigen Tarifvertrag hatte die Adexa zum 31. Dezember 2023 gekündigt. Die Apothekengewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr für alle Berufsgruppen, auch für die Auszubildenden.
Ins Stocken geraten sind auch die Verhandlungen im Tarifgebiet Nordrhein. Dort fordert die Adexa ein Gehaltsplus von 11,5 Prozent. Dem erteilte die Arbeitgeberseite bereits eine Absage.