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Apotheker Schleswig-Holstein

Mehr Fairness seitens Politik und Medien erwünscht

Trotz per se enormer Arbeitsbelastung hätten die Apotheken im Rahmen der Corona-Pandemie viele zusätzliche Aufgaben geschultert. Das betonte Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein auf der Kammerversammlung am 9. Juni.  Es sei an der Zeit, dass die Politik diese Leistungen wertschätzt und endlich auch finanziell entsprechend honoriert.
Christiane Berg
10.06.2021  11:00 Uhr

Ob Herstellung von Desinfektionsmitteln, Verteilung von FFP2-Schutzmasken oder die Durchführung von Corona-Schnell-Tests: Die Herausforderungen im Rahmen der Covid-19-Krise waren groß und wurden von den Vor-Ort-Apotheken »in beeindruckender Art und Weise« bewältigt, machte der Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein bei der gestrigen als Webmeeting durchgeführten Kammerversammlung deutlich. Einmal mehr habe sich auch die Stärke und Systemrelevanz des flächendeckenden Netzes der Vor-Ort-Apotheken gezeigt.

Zwar habe es einige Apotheker gegeben, die meinten, aus der Maskenvergabe eine Marketingaktion machen zu müssen. Diesen schwarzen Schafen sei die Absenkung des Honorars für die Vergabe auf den zweiten Bezugsschein zu verdanken. »Und diese schwarzen Schafe sind es auch, die dafür gesorgt haben, dass alle Apotheken unter Generalverdacht gestellt wurden und einmal mehr unter einem Imageschaden zu leiden hatten«, so Christiansen. Erfreulicherweise hätten jedoch viele Konkurrenten in der Not Charakter gezeigt und sich als wirkliche Kollegen erwiesen. Hatte ein Apotheker nicht genug Masken erhalten, so war es laut Christiansen oftmals der mit Masken gut versorgte vermeintliche Gegenspieler, der aushalf.

Ob in der Kollegenschaft oder seitens der Gesundheitspolitik: Grundsätzlich würde er sich mehr Fairness wünschen, machte Christiansen deutlich. Das gelte auch für die Berichterstattung der Medien, die oftmals nicht davor zurück schrecke, falsche Meldungen zu Gunsten der Quote zu veröffentlichen.

Brief an Hirschhausen

Irritiert zeigte sich der Kammerpräsident auch über den Moderator und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen, der unter anderem in der Fernsehsendung »Hart aber fair« mit Blick auf die Höhe der Masken-Vergütung behauptet hatte, »die Apotheken würden sich bei der Verteilung der Masken gesundstoßen«. Er könne diese Kritik an den Apotheken in keiner Weise nachvollziehen und habe dieses Hirschhausen auch entsprechend in einem Brief mitgeteilt.

Einkauf, Vorfinanzierung, Beratung, Abgabe, Organisation der Kundenströme, entsprechende Überstunden der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen: Als Freiberufler selbst Unternehmer müsste Hirschhausen den betriebswirtschaftlichen Aufwand, der sich hinter derartigen Dienstleistungen verbirgt, kennen. »Dieses in einer öffentlichen Fernsehdebatte unerwähnt zu lassen, schürt Neid und Missgunst. Ich hätte mir gerade von Ihnen gewünscht, dass Sie bei den Fakten bleiben und nicht unreflektiert mit anderen in das populistische Horn blasen«. Mit diesen Worten hatte sich Christiansen in seinem Schreiben vom 2. Juni 2021 direkt an Hirschhausen gewandt.

Werde derzeit – vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) autorisiert – über Apotheken das von Hirschhausen mit herausgegebene »Impfbuch für alle« verteilt, so werde auch dieses »trotz der organisatorischen Aufwendungen, der Kosten und des Zeitaufwands in vorbildlicher Weise erfolgen«, zeigte sich Christiansen überzeugt. Er wäre dennoch interessiert zu erfahren, warum Hirschhausen sich nicht für die Verteilung seines Buches in der von ihm bei »Hart aber fair« vorgeschlagenen Weise eingesetzt hat, sprich:  dieses einfach in die Briefkästen der Menschen zu stecken. Eine Reaktion Hirschhausens auf seine Frage stehe nach wie vor aus, so Christiansen.

»Wenn die Corona-Pandemie eines gezeigt hat, dann wie unverzichtbar die Apotheke vor Ort ist«, machte der Kammerpräsident abschließend deutlich. Das Apothekensystem habe einmal mehr seine Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt. »Gemeinsam mit den anderen Leistungserbringern haben wir dafür gesorgt, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern die Pandemie so gut überstanden hat. Daraus muss die Politik die richtigen Lehren ziehen und die Apotheken adäquat honorieren.«

Medienplay der ABDA

Haushalt, Entlastung des Vorstands, Wahl der Delegierten für den Apothekertag, Apothekerversorgung: Der weitere Verlauf der Kammerversammlung war Regularien gewidmet. Angesichts der im Vorfeld der Kammerversammlung im Rahmen der traditionellen Fragestunde  beklagte fehlende Wahrnehmung der überregionalen Medienarbeit der ABDA verwies Christiansen auf einige exemplarische Eckdaten, die den Erfolg der ABDA-Öffentlichkeitsarbeit belegen sollen.

Demnach erziele die Berliner Dachorganisation der Apotheker durch ihre Pressearbeit im Monat durchschnittlich zwischen 200 und 400 Millionen Kontakte an Reichweite. Das bedeute, dass rein rechnerisch jeder Bundesbürger vom Säugling bis zum Greis zwischen drei und fünf Mal im Monat mit einer Botschaft der ABDA konfrontiert werde, so Christiansen.

Immer wieder seien auch Highlights dabei: Zum Beispiel habe der Auftritt der ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening im ZDF-Morgenmagazin am 8. März 2021 zu Schnelltests mehrere hundert Sekundärberichte ausgelöst, die weit über hundert Millionen Kontakte generierten. Im Mai habe Overwiening eine Livesendung im WDR 5 bestritten, in der es eine halbe Stunde lang nur um die Pandemie-Leistungen der Apotheker ging. Am Gründonnerstag habe sie mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf dem Podium der Bundespressekonferenz zum Thema Impfstoffversorgung diskutiert.

Die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der ABDA habe zudem sehr regelmäßig Nennungen in Agenturmeldungen, aus denen sich Zeitungen, Radio und Fernsehen sowie Webportale gleichermaßen für ihre Berichterstattung bedienen. Vertreter der Standesgremien, seien nach Angaben des ABDA-Pressechefs Reiner Kern, regelmäßig in Leitmedien wie der »Welt«, »Bild« oder dem »Handelsblatt« zitiert. Neben der Pressearbeit gäbe es eine umfangreiche Webpräsenz und Aktivitäten der ABDA auf Social-Media-Kanälen. Dazu komme die sogenannte »Unverzichtbar-Kampagne«, die Millionen von Menschen auch jetzt im Juni über Außenwerbung erreiche.

Das Medienplay der ABDA sei beachtlich. Angesichts der Unübersichtlichkeit des Mediensystems könne aber »Otto Normalverbraucher«, der nur wenige Medien konsumiert und dafür auch nur ein begrenztes Zeitkontingent zur Verfügung hat, diese Präsenz in ihrer Fülle gar nicht wahrnehmen. Hier könne der regelmäßige Blick in den ABDA-Newsroom Auskunft geben.

 

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