Mehr Erkrankungen als im Vorjahr |
PZ/dpa |
29.10.2018 10:12 Uhr |
Bundesweit wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) in diesem Jahr bislang 525 Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet, davon 252 Fälle in Baden-Württemberg, 193 in Bayern und 24 in Hessen. Im Vorjahr waren es bundesweit 505 Meldungen gewesen. FSME wird durch Viren ausgelöst, die durch Zecken übertragen werden.
Zum Stichtag am 25. Oktober gab es in Baden-Württemberg sogar 269 registrierte FSME-Fälle. Im Jahr 2017 waren es dagegen im Vergleichszeitraum 184 Fälle, wie das Landesgesundheitsamt auf Nachfrage mitteilte. Obwohl im Oktober die Zeckenaktivitäten rückläufig seien, bestehe immer noch ein Risiko. Zecken seien bei Temperaturen von bis zu sieben Grad noch aktiv.
Unter den FSME-Erkrankten seien alle Altersgruppen vertreten gewesen, sagte eine Sprecherin des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg. Bei 146 Erkrankten (darunter waren elf Kinder unter 15 Jahren) wurde eine Beteiligung des zentralen Nervensystems angegeben. Darunter fallen Hirnhautentzündungen (Meningitis), Gehirnentzündungen (Enzephalitis) und in einigen Fällen eine Rückenmarksentzündung (Myelitis).
Zecken können eine Reihe weiterer Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen, etwa die weitaus häufigere Bakterieninfektion Borreliose oder auch vereinzelt die Hasenpest. In Endemie-Gebieten übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Impfung. Im Frühjahr hatte das Robert-Koch-Institut zehn neue Risikogebiete ausgerufen. Experten zufolge breitet sich FSME weiter nach Norden aus.
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