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Apothekengründungen

Mehr Apothekenübernahmen – aber seltener durch Frauen

Komplette Apothekenneugründungen sind selten und teuer, der überwiegende Teil sind Apothekenübernahmen. Laut einer Auswertung der Apobank haben sich die Gesamtinvestitionen hier erhöht, Frauen waren im Jahr 2023 allerdings deutlich zurückhaltender als Männer. 
PZ
05.09.2024  13:02 Uhr

Frauen sind bei Investitionen in Apothekengründungen viel zurückhaltender als Männer. Laut einer Apobank-Analyse für das Jahr 2023 sind die durchschnittlichen Gesamtinvestitionen gestiegen, allerdings hätten Apothekerinnen mit 621.000 Euro für die Gründung im Schnitt weniger ausgegeben als im Vorjahr (635.000 Euro). Der Anstieg sei also vor allem darauf zurückzuführen, dass ihre männlichen Kollegen mit durchschnittlich 809.000 Euro deutlich mehr investiert haben, so die Analyse.

Der Frauenanteil unter den Existenzgründern ging demnach in den letzten beiden Jahren stark zurück, nachdem er lange Zeit bei rund 60 Prozent lag. »2022 waren nur noch 48 Prozent der Existenzgründenden Frauen, 2023 mit 51 Prozent nur unwesentlich mehr«, heißt es in einer Mitteilung der Apobank.

Eine komplette Neugründung von Apotheken findet demnach nur selten statt: Insgesamt vier Prozent der durch die Apobank begleiteten Apothekengründungen fanden 2023 an einem neuen Standort statt: Ein Prozent entfiel dabei auf Existenzgründungen und die restlichen drei Prozent auf Filialbildungen.

Für Apothekenneugründungen greifen die Apothekerinnen und Apotheker tiefer in die Tasche als früher: 2023 stiegen die Investitionen auf durchschnittlich 763.000 Euro; viele Jahre waren die Werte um 500.000 Euro gependelt. »Der massive Sprung dürfte insbesondere Folge der hohen Inflation der letzten Jahre sein. Die Anschaffungskosten sind stark gestiegen«, so Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmarkt und Beteiligungen. Hinzu komme, dass sich diejenigen, die sich noch an Apothekenneugründungen wagten, dafür dann mehr Geld auf den Tisch legten, um an besonders attraktiven Standorten ansiedeln zu können.

Investiert wird in attraktive Standorte

Am häufigsten gibt es demnach aber Apothekenübernahmen: 2023 seien es 56 Prozent der Gründerinnen und Gründer gewesen, die eine Apotheke übernahmen, um sich selbständig zu machen. Auch hierbei würden die Gesamtinvestitionen seit Jahren höher. »Insgesamt haben die Apothekerinnen und Apotheker für Kaufpreis (530.000 Euro), Warenlager (120.000 Euro) und sonstige Investitionen (63.000 Euro) in Summe durchschnittlich 713.000 Euro in die Hand genommen«, heißt es.

Die Kaufpreise variierten stark, so die Apobank-Analyse. Es gebe unentgeltliche Übernahmen, bei denen ausschließlich das Warenlager gekauft werde, bis hin zu siebenstelligen Beträgen. Etwa jeder zehnte Existenzgründer gab demnach 2023 weniger als 50.000 Euro aus. Gleichzeitig zahlte jede beziehungsweise jeder Siebte einen Übernahmepreis von mindestens einer Million Euro.

Teuer ist die Filialgründung, sowohl als Übernahme als auch als Neugründung. Verglichen mit den anderen Gründungsformen flossen mit 831.000 Euro die höchsten durchschnittlichen Gesamtinvestitionen 2023 in die Gründung von Filialen durch Übernahme bestehender Apotheken. Auch die Kaufpreise bei Neugründungen waren demnach mit 629.000 Euro deutlich höher als bei den Existenzgründern mit Einzel- beziehungsweise Hauptapotheke.

Filialgründer waren hauptsächlich Männer. Der Grund: »Insgesamt scheint sich hier die Entwicklung zu verfestigen, dass Frauen nicht im gleichen Maße wie ihre männlichen Kollegen über Filialen wachsen möchten«, mutmaßt Zehnich. »Auf der anderen Seite suchen aber diejenigen expansionsbereiten Apothekerinnen und Apotheker primär größere und noch gut prosperierende Apotheken, die sich auch optimal in einen Verbund integrieren lassen.«

Ein Viertel der Apothekenübernahmen drehte sich um Verbünde, meist eine Hauptapotheke plus eine Filiale, seltener zwei. »Im Durchschnitt waren es 2023 genau 2,2 Apotheken zu einem Kaufpreis von 1,44 Millionen Euro. Zusammen mit den Warenlagern und weiteren Investitionen lag der Gesamtbetrag bei 1,83 Millionen Euro.« Kleinere Verbünde wurden meist von Frauen gekauft, die Männer dominierten bei der Übernahme größerer Strukturen.

Die Analyse berücksichtigt eine Stichprobe von rund 400 Apothekengründungen, die durch die Apobank 2023 begleitet wurden. Die Daten wurden anonymisiert ausgewertet.

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