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Körpergewicht

Mehr Amylinwirkung, weniger Kilos

Amylin-Analoga beziehungsweise Amylin-Rezeptoragonisten könnten eines Tages in Abnehmpräparaten enthalten sein. Ein Diabetesmedikament gibt es schon. Zum Beispiel hat die Firma Novo Nordisk die Amylin-Wirkung auf Gewicht und Blutzucker eindeutig auf ihrem Schirm.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 27.03.2024  18:00 Uhr

Natürliches Amylin ist ein Peptidhormon, das von den Betazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es hilft, den Blutzucker zu regulieren. Eine verlangsamte Magenentleerung und ein verstärktes Sättigungsgefühl durch Amylin erklären aber auch, warum eine höhere Amylin-Wirkung auch zum Abnehmen nützlich sein kann.

In den USA gibt es mit Pramlintid ein synthetisches Amylin-Analogon, das bei Typ-1- und Typ-2-Diabetikern als Add-on-Therapie zu Insulin zugelassen ist, um die Blutzuckerkontrolle zu verbessern. Die Effekte von Pramlintid auf das Gewicht sind moderat.

Ein besonders langwirksames Amylin-Analogon ist zum Beispiel Cagrilintid von Novo Nordisk. In Kombination mit dem GLP-1-Rezeptoragonisten Semaglutid wird die Substanz sowohl bei Typ-2-Diabetes als auch bei Adipositas klinisch geprüft. In beiden Fällen befindet sich die Cagri/Sema genannte Kombination nach vielversprechenden Studienergebnissen bereits im Phase-III-Studienprogramm.

Wie Cagri/Sema wird auch ein anderes langwirksames Amylin-Analogon subkutan verabreicht: Petrelintid von Zealand Pharma. Dieser Wirkstoff wird derzeit in Phase Ib geprüft und könnte ebenso wie Cagrilintid mit einem GLP-1-Rezeptoragonisten kombiniert werden und eines Tages für das Gewichtsmanagement eingesetzt werden.

Amycretin, ein dualer Agonist der anderen Art

Ein Amylin-Rezeptoragonist ist Amycretin. Damit aber nicht genug: Amycretin wirkt zusätzlich als GLP-1-Rezeptoragonist, weist also einen dualen Wirkmechanismus ähnlich Tirzepatid auf. Der Unterschied: Tirzepatid zielt auf zwei Inkretinhormon-Rezeptoren ab (GLP-1 und GIP), während Amycretin wie beschrieben Inkretin- und Amylin-Rezeptoren ins Visier nimmt. Ein weiterer Unterschied ist, dass Amycretin nicht nur als subkutan zu verabreichende Formulierung bei Typ-2-Diabetes und Adipositas von Novo Nordisk getestet wird, sondern auch als orales Medikament.

Beim Capital Markets Day des dänischen Unternehmens war der Arzneistoffkandidat Anfang des Monats gleich mehrmals Thema. Bei Typ-2-Diabetes sollen beide Formulierungen in Phase II geprüft werden. Für die Indikation Gewichtsmanagement läuft derzeit noch die Phase-I-Studie mit subkutan appliziertem Amycretin. Diese Studie soll im Jahr 2025 abgeschlossen werden. Die placebokontrollierte Phase-I-Studie mit dem oralen Amycretin ist bereits beendet. Die Ergebnisse sind positiv, man darf sie bei einer Teilnehmerzahl von nur 16 Personen aber auch nicht überinterpretieren, wie es einige Medien aktuell tun.

Durchschnittlich wiesen die Probanden zu Beginn der Studie ein Gewicht von 89 kg auf. Nach zwölf Wochen hatten sie in der Amycretin-Gruppe durchschnittlich 13,1 Prozent des Körpergewichts abgenommen. Das ist nach zwölf Wochen in der Tat ein besseres Ergebnis, als es mit dem Semaglutid-haltigen Abnehmmittel Wegovy® in der Regel erreicht wird. Weitere und größere Studien sind aber noch abzuwarten. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass Novo Nordisk zuversichtlich sei, orales Amycretin zur Gewichtsreduktion noch in diesem Jahrzehnt auf den Markt bringen zu können. Man wird sehen. Bis zum Ende der 2020er-Jahre sind es ja noch ein paar Jahre.

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