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Epcoritamab und Talquetamab

Mehr als ein bisschen bi

Ein bisschen bi schadet nie. Das trifft auf zwei neue Onkologika, die der Ausschuss für Humanarzneimittel der europäischen Arzneimittelagentur EMA zur Zulassung in der EU vorschlägt, nicht wirklich zu. Denn sie sind voll bi und enthalten jeweils einen bispezifischen Antikörper. In dem einen Präparat ist Epcoritamab zu finden, in dem anderen Talquetamab.
Sven Siebenand
27.07.2023  11:30 Uhr

Bispezifische Antikörper für die Krebstherapie sind derzeit stark in Mode. Kommende Woche führt die Firma Roche das Glofitamab-haltige Präparat Columvi® auf dem deutschen Markt ein. Es ist zur Monotherapie für Erwachsene mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL), die zuvor mindestens zwei systemische Therapielinien erhalten haben, zugelassen. Glofitamab ist ein bispezifischer Anti-CD20/Anti-CD3-Antikörper, das heißt er bindet einerseits an CD3 auf T-Zellen und andererseits an CD20 auf B-Zellen. Das bringt die T-Zellen in die räumliche Nähe der B-Zellen und aktiviert die Freisetzung krebszellenabtötender Proteine aus den T-Zellen. Auch der 2022 bei einer anderen Krebsart eingeführte Antikörper Mosunetuzumab (Lunsumio®) funktioniert nach diesem Prinzip.

Bei dem nun zur Zulassung in der EU vorgeschlagenen Epcoritamab (Tepkinly®, Abbvie) ist das nicht anders. Auch hier handelt es sich um einen bispezifischen Anti-CD20/Anti-CD3-Antikörper. Das vorgeschlagene Anwendungsgebiet deckt sich mit jenem von Glofitamab. Während Glofitamab aber intravenös zu infundieren ist, kann Epcoritamab subkutan appliziert werden.

Der zweite bispezifische Antikörper, den das EMA-Expertengremium für die EU-Zulassung vorgeschlagen hat, heißt Talquetamab und ist im Präparat Talvey® von Janssen-Cilag enthalten. Das Arzneimittel soll als Monotherapie für die Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem und refraktärem Multiplem Myelom zum Einsatz kommen. Bedingung ist, dass die Betroffenen zuvor mindestens drei andere Therapien erhalten haben, darunter ein immunmodulatorisches Mittel, einen Proteasom-Inhibitor und einen Anti-CD38-Antikörper, und bei der letzten Therapie ein Fortschreiten der Krankheit gezeigt haben.

Auch Talquetamab bringt zytotoxische T-Zellen in die Nähe von Krebszellen und begünstigt so deren Abtötung. Zum einen dockt Talquetamab – wie Glofitamab, Epcoritamab und Mosunetuzumab – an CD3 auf T-Zellen an. Mit dem anderen Arm bindet der Antikörper an ein bisher noch nicht adressiertes, aber stark exprimiertes Target auf der Oberfläche von Zellen des Multiplen Myeloms: das Protein GPRC5D (G Protein-Coupled Receptor, Family C, Group 5, Member D). Wie Epcoritamab wird auch Talquetamab subkutan injiziert.

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