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Nord- und Ostseeküste

Meeresschaum mit PFAS belastet

PFAS-Chemikalien, auch Ewigkeitschemikalien genannt, finden sich einer Greenpeace-Studie zufolge in angespültem Meeresschaum an Stränden der deutschen Nord- und Ostseeküste.
dpa
04.02.2025  12:15 Uhr

Experten der Umweltschutzorganisation Greenpeace nahmen nach eigenen Angaben im November und Januar Schaumproben an Stränden auf der ostfriesischen Insel Norderney, in Schleswig-Holstein auf der Insel Sylt und in Sankt Peter-Ording sowie in Boltenhagen und Kühlungsborn in Mecklenburg-Vorpommern. Alle Proben seien mit den Chemikalien belastet, teilte Greenpeace mit.

PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) sind eine große Gruppe von synthetischen Chemikalien, die weit verbreitet sind, unter anderem in der Umwelt, im Trinkwasser und in der Nahrung. Sie werden seit langem in vielen Industrien und in Haushaltsprodukten eingesetzt, aufgrund ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften sowie ihrer Stabilität. Sie enthalten jedoch starke chemische Bindungen und sind daher schwer abbaubar.

Menschen können PFAS vor allem über Nahrung und Trinken aufnehmen, denn die Chemikalien gelangen in Böden, das Grundwasser, Futtermittel, Verpackungen oder ins Meer. PFAS stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

Die PFAS-Konzentrationen, die nun an deutschen Stränden gefunden wurden, sind laut Greenpeace vergleichbar mit Gehalten aus früheren Studien in den Niederlanden, Dänemark und Belgien. Bislang gebe es sonst keine Daten über die Belastung mit den Chemikalien im Meeresschaum an deutschen Stränden.

Greenpeace ließ die genommenen Stichproben auf 31 PFAS-Chemikalien untersuchen – 14 Substanzen davon wurden nachgewiesen. Die höchste Konzentration wurde demnach in einer älteren Schaumprobe in Kühlungsborn gefunden – dort lag der Wert bei rund 160.000 Nanogramm pro Liter. Bei frischerem Schaum aus der Brandung, etwa auf Sylt, wurde noch eine Konzentration von rund 96.000 Nanogramm pro Liter gemessen.

Fehlende Grenzwerte für Badegewässer

Zum Vergleich: In Dänemark gibt es laut Greenpeace einen Grenzwert für Badegewässer von 40 Nanogramm pro Liter. Die Proben aus Deutschland liegen demnach alle zwischen 290- bis 3777-fach über diesem Grenzwert.

Die Umweltschützer bemängeln, dass deutsche Behörden bislang keine entsprechenden Grenzwerte für Badegewässer erlassen hätten. »Derzeit gibt es keine Umweltqualitätsnorm für PFAS in Meerwasser oder Meeresschaum.« Auch der ab kommendem Jahr geltende deutsche Grenzwert für Trinkwasser von 100 Nanogramm pro Liter würde demnach deutlich überschritten werden.

Greenpeace kritisiert, dass in Deutschland nicht genug gegen die Ewigkeitschemikalien unternommen wird. »In Dänemark und den Niederlanden warnen die Behörden vor dem Kontakt mit Meeresschaum und erklären, wie man sich nach einem Strandbesuch dekontaminiert«, sagte Julios Kontchou, Ökotoxikologe und Autor der Studie von Greenpeace in einer Mitteilung. Deutsche Behörden testeten hingegen nicht mal offiziell.

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