Medizinticker - Archiv |
13.09.2004 00:00 Uhr |
Angesichts der ansteigenden Zahl von jungen Männern mit Hodenkrebs haben Ärzte einen entsprechenden Gesundheits-Check bei der Musterung gefordert. Die Tumorart sei bei Männern zwischen 18 und 35 Jahren die häufigste Krebserkrankung, sagte Professor Dr. Eberhard Nieschlag vor Beginn des dritten europäischen Kongresses für Andrologie in Münster. Jedes Jahr erkrankten 3300 Männer in der Altersgruppe neu. Da es keine Vorsorgeuntersuchung wie bei Frauen gibt, spielen gerade Bundeswehrärzte bei der Früherkennung eine wichtige Rolle. Außerdem kann eine regelmäßige Selbstuntersuchung auf Knötchen im Hoden helfen. dpa
Fachärzte fordern eine flächendeckende Einführung frühkindlicher Hörtests. Wie der Leiter der 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie, Erwin Löhle, in Freiburg mitteilte, ist jedes tausendste Neugeborene von Geburt an schwerhörig. Je später dies erkannt werde, desto schwerwiegender seien die Folgen. «Bereits zwei Tage nach der Geburt kann ein Hörscreening erfolgen», sagte Löhle. Bislang würden Hörstörungen häufig erst im Alter von zwei Jahren entdeckt, wenn es zu Störungen der Sprachentwicklung komme. Löhle hofft, dass das Hörscreening spätestens in zwei Jahren bundesweit eingeführt wird. dpa
Frauen über 55 Jahren gehören zwar zur Hauptrisikogruppe für eine
Krebserkrankung, nehmen aber selten an Vorsorgeuntersuchungen teil. Mit
der Postkartenaktion «Frauen gegen Krebs» will der Bundesverband der
Frauenärzte (BVF) daher für die Krebsvorsorge Werbung machen. Viele Frauen
würden die Früherkennung immer noch als unwichtig ansehen, sagte
BVF-Präsident Manfred Steiner beim Start der Kampagne in Köln. Während
laut einer aktuellen Studie 60 Prozent der 20- bis 54-jährigen Frauen die
Vorsorgeuntersuchungen nutzten, gehe von den 60-Jährigen nicht einmal jede
zweite zur Früherkennung. dpa
© 2004 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de