Medizinticker - Archiv |
08.04.2002 00:00 Uhr |
Eine gezielte Unterkühlung nach einem Herzstillstand kann nach Einschätzung von Wissenschaftlern manchen Patienten das Leben retten. Werde die Körpertemperatur nach einem Herzstillstand künstlich herabgekühlt, entstünden oft geringere neurologische Schäden und die Überlebenschance steige, berichtete die Universität Bonn am Montag. Zu diesem Ergebnis komme eine europaweite Studie, an der auch die Medizinische Poliklinik der Universität teilgenommen habe. "Die Kühlung ist aber eine intensiv-medizinische Aufgabe", betonte der Leiter der Intensivstation der Poliklinik und Co-Autor der Studie, Peter Walger. dpa
Tumore in Mund und Rachen können künftig mit einem einfachen Abstrichverfahren frühzeitig erkannt werden. Operative Eingriffe zur Probeentnahme seien damit nicht mehr nötig, sagte Thorsten Remmerbach, Fachzahnarzt für Oralchirurgie an der Universität Leipzig, vergangene Woche der dpa. Das Verfahren - das im vergangenen Jahr mit dem Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Zahn- und Kieferheilkunde ausgezeichnet wurde - könne auch von Zahnärzten angewandt werden. Bei richtiger Handhabung sei es ein sicheres Mittel, um bösartige Tumoren zu erkennen. dpa
Die moderne Ernährungsweise könnte zur Entwicklung
von Kurzsichtigkeit beitragen, vermutet ein Team von Forschern um Loren
Cordain von der Colarado State University. Raffinierte Kohlehydrate, wie
sie in Auszugsmehl, Toast oder Weißbrot enthalten sind, heben den
Insulinspiegel an. Die hohen Hormonspiegel stören die Entwicklung des
Augapfels: Er wird zu lang, wodurch eine Kurzsichtigkeit entsteht. Diese
Theorie könnte den enormen Anstieg des Sehfehlers in den entwickelten
Ländern in den vergangenen 200 Jahren erklären. Fast 30 Prozent aller
Menschen europäischer Abstammung sind mittlerweile betroffen. Den Beweis
für die ungewöhnliche These könnten Völker liefern, die zwar die
westliche Lebensgewohnheiten wie langen Schulunterricht, aber nicht die
westlichen Ernährungsweise angenommen haben und bei denen Kurzsichtigkeit
nur bei ein bis zwei Prozent der Bevölkerung auftritt. PZ
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