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Gesundheitsämter

Mediziner warnen vor Kollaps

Deutschen Gesundheitsämtern gehen die Ärzte aus. Das kritisieren Mediziner bei einem Bundeskongress in Kassel. Sie fordern ein Gegensteuern - und nennen Ursachen.
dpa
PZ
05.04.2019  10:58 Uhr

Die Gesundheitsämter in Deutschland stehen nach Ansicht von Fachverbänden und Medizinern kurz vor einem Kollaps. Durch einen Ärztemangel könne der Gesundheitsdienst seine Aufgaben nicht mehr erfüllen, warnte Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) am Donnerstag in Kassel: »Das werden auch die Bürger spüren.« Zu den Aufgaben der Gesundheitsämter gehören unter anderem die Koordination der Bekämpfung von multiresistenten Erregern und Gesundheitsprävention in Schulen.

Bis zu 800 Mediziner aus Gesundheitsbehörden wurden am Donnerstag zu einem Bundes-Kongress in Nordhessen erwartet. Vor der Veranstaltungen demonstrierten 300 für eine Verringerung der Gehaltsunterschiede zu Klinikärzten. Denn in den Behörden verdienten Mediziner deutlich weniger - bei Berufsanfängern rund ein Viertel. Die Folge: Den Gesundheitsämtern gingen Ärzte und Zahnärzte aus. Ende des vergangenen Jahres seien in den 400 deutschen Gesundheitsämtern knapp 2.500 Mediziner beschäftigt gewesen, ein Drittel weniger als vor 20 Jahren. Die Entwicklung wird sich laut Teichert verschärfen: Von den  Fachärzten für Öffentliches Gesundheitswesen seien 44 Prozent älter als 60 - und gingen auf den

Ruhestand zu.

Aufmerksam machten die Mediziner auch auf die Entwicklung in den Städten: »Die Ärzte in den Gesundheitsämtern sorgen sich um die Menschen, die in besonders belasteten Quartieren leben«, erklärte Karin Müller, Leiterin des Gesundheitsamt Region Kassel. Als mehrfach belastet gelten Stadtteile, in der die Bevölkerung vielen Umweltfaktoren wie Lärm, aber auch sozialen Belastungen wie Armut ausgesetzt ist.

Die Ämter registrieren auch eine Zunahme von multiresistenten Erregern (MRE). Die gegen Antibiotika resistenten Keime seien vor allen in Einrichtungen mit geschwächten und älteren Menschen vermehrt zu finden - wie Pflegeheimen. Zahlen gebe es dazu nicht. Aber bundesweit registriere man pro Jahr 500.000 bis 700.000 Krankenhausinfektionen, von denen 12.000 Fälle tödlich ausgehen. In zehn Prozent der Fälle seien multiresistenten Erreger die Ursache.

 

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