Eiweiß schützt Haut vor E. coli |
29.11.2004 00:00 Uhr |
Die Forscher um Professor Jens-Michael Schröder untersuchten, warum das Bakterium gesunde Haut normalerweise nicht infiziert, obwohl es sehr häufig, etwa im Darm, vorkommt. Nach ihren Erkenntnissen entzieht das aus Hautschuppen isolierte Psoriasin den Bakterien das lebenswichtige Zink und lässt sie so absterben. Untersuchungen der menschlichen Haut bestätigten diese Ergebnisse: So wiesen die Forscher die höchsten Psoriasin-Konzentrationen an bakterienreichen Orten wie Kopfhaut oder Achselhöhle nach. Auf den Kontakt mit dem Darmbakterium reagiere die Haut offensichtlich, indem sie den Schutzstoff vermehrt produziert und ausschüttet, hieß es. Auch die Gegenprobe funktionierte, denn Psoriasin-Antikörper hoben den natürlichen Hautschutz auf.
Mit Hilfe dieser Erkenntnisse könnten sich künftig auch die
Schleimhäute, etwa in der Blase, vor einer Infektion schützen lassen,
meinen die Forscher. Zudem ließen sich Schlüsse für die Hautpflege ziehen.
Übertriebene Sauberkeit erscheine eher kontraproduktiv, sagte Schröder. «
Alles, was die Haut entfettet, greift auch in diese Schutzmechanismen
ein.»
© 2004 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de