Blutreinigungstechnologie erprobt |
24.06.2002 00:00 Uhr |
PZ Erstmals wurde an der Berliner Charité eine neue Methode zur Blutreinigung klinisch erprobt. Bei der Anwendungsbeobachtung kam der patientenspezifische Immunadsorber (PSIA) der Bioserv AG zum Einsatz.
Dabei handelt es sich um ein auf jeden Patienten maßgeschneidertes Adsorbersystem, das auf körpereigenen Substanzen basiert. Die so behandelte 41-jährige Patientin litt nach Angaben von Bioserv seit Jahren am schwerem systemischen Lupus erythematodes. Bei der rheumaähnlichen Erkrankung, an der vorwiegend Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren leiden, richten sich Antikörper im Blut der Betroffenen gegen das eigene Gewebe. Neben Haut und Gelenken können auch Organe geschädigt werden. Dies führt zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität und verläuft in Einzelfällen tödlich, so Bioserv.
Die Symptome der Patientin konnten mit herkömmlichen Methoden nicht mehr gelindert werden. Bereits nach der sechsten von insgesamt zehn Apheresen, bei denen die Autoantikörper aus dem Blut gefischt werden, kam es zu einer Verbesserung der Rheumasymptome. Nach Einschätzung der Patientin seien Schwellungen und Schmerzen spürbar zurückgegangen. Gegen Ende der Behandlung habe sich eine deutliche Verbesserung des Allgemeinbefindens eingestellt, meldet das Unternehmen. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für die Therapie nicht, da klinische Studien noch fehlen.
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