Organersatz durch Gewebezüchtung |
19.02.2001 00:00 Uhr |
Gewebezüchtung kann nach Expertenmeinung langfristig einen Ausweg
aus der geringen Zahl der Organspenden bieten. Für die Herzchirurgie
eröffne sich damit ein "faszinierendes, neues Kapitel", sagte
der Ärztliche Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin, Professor
Roland Hetzer, am Montag in Leipzig auf dem Jahreskongress der Deutschen
Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie. Der
US-amerikanischen Herzchirurg Professor Joseph Vacanti sagte, er rechne
damit, dass es in den kommenden zehn Jahren möglich sein werde,
Herzklappen mit Hilfe von Gewebezüchtung (Tissue Engineering)
herzustellen. Vacanti beschäftigt sich an der Harvard-Universität
(Boston) seit rund 15 Jahren mit Gewebezüchtung im Labor. "Es gibt
bereits erste, vielversprechende Ergebnisse, aber es muss noch hart daran
gearbeitet werden." Als "extrem schwierig, aber nicht
unmöglich", bezeichnete Vacanti die Züchtung ganzer Organe wie
Herz, Niere, Leber und Lunge.
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