Magnetgelenkte Zytostatika |
27.09.2004 00:00 Uhr |
Dies berichteten Forscher um Andrew Harrison von der University of Edinburgh auf dem British Association Festival of Science in Exeter. Die Wissenschaftler arbeiten an einer Methode, Patienten eine Lösung von an Eisen gebundenen Arzneistoff zu injizieren und ihn durch Anlegen eines Magnetfeldes zu einer bestimmten Körperstelle zu lenken. Hierfür könnte der Patient eine elektromagnetisches Gerät am Körper tragen.
Eine Inspiration für die Forscher war das in den 70er-Jahren entdeckte
Bakterium Magnetospirillum magnetotacticum, das Magnetitpartikel mit einem
Durchmesser von 30 bis 50 nm bildet. „Diese sind so winzig, dass sie durch
eine Injektionsnadel passen“, sagte Harrison. Die Teilchen der Bakterien
sind von Lipiden und Proteinen umgeben, was gute Befestigungsmöglichkeiten
für organische Substanzen bietet. Doch die Mikroben sind schwierig zu
züchten und produzieren nur geringe Mengen dieser Teilchen. Daher
versuchen die schottischen Forscher nun, genmodifizierte Bakterien zu
entwickeln, die robuster sind und größere Ausbeuten an Partikeln liefern.
Außerdem arbeitet das Team daran, Eisenteilchen synthetisch herzustellen.
Dies hat den Vorteil, dass sich Größe, Form und Zusammensetzung der
winzigen Wirkstoff-Transporter bestimmen lassen und sie außerdem in großer
Menge gewonnen werden können.
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