Unnötige Amputationen |
09.09.2002 00:00 Uhr |
dpa Nach Ansicht von Fachmedizinern ist in Deutschland jede zweite Beinamputation bei Diabetikern unnötig. Durch eine rechtzeitige Operation könnten 10.000 der jährlich 20.000 Beinamputationen vermieden werden, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG), Hans Schweiger, in Würzburg.
Durchblutungsstörungen würden aber häufig gar nicht oder zu spät
erkannt. Derzeit leben den Angaben zufolge mehr als vier Millionen
Diabetiker in Deutschland, jeder vierte entwickele einen so genannten
diabetischen Fuß. Werde die Durchblutungsstörung rechtzeitig erkannt und
therapiert, sei meist keine Amputation nötig. «Patienten werden aber oft
im örtlichen Krankenhaus ohne Hinzuziehen eines Gefäßspezialisten
behandelt», kritisierte Schweiger. „Nicht einmal bei der Hälfte erfolgt
vor der Amputation überhaupt eine Gefäßuntersuchung.“
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