UN warnen vor Ausbreitung von Aids in Asien |
08.07.2002 00:00 Uhr |
dpa Die Zukunft der globalen Aids-Epidemie wird in Asien entschieden. Sollten die asiatischen Länder weiterhin die gleichen Fehler machen wie die Regierungen in Afrika, könnte es nach Einschätzung von UN-Experten in den bevölkerungsreichen Ländern Asiens noch mehr Tote geben als bislang in Afrika.
"Dies ist leider sogar sehr wahrscheinlich", sagte Hakan Bjorkman vom UN-Entwicklungsprogramm UNDP auf der 14. Welt-Aidskonferenz am Montag in Barcelona. Nach Afrika lebt in Asien mit 6,6 Millionen Menschen die zweitgrößte Gruppe HIV-infizierter Menschen. Das Virus verbreitet sich dort rasch.
"Aids steht in Asien leider noch nicht ganz oben auf der politischen
Agenda", bedauerte UNAIDS-Chef Peter Piot. Besonderes Problem sei dort die
rigorose Ausgrenzung der kranken Menschen. Aidskranken bleibe daher oft
nur die Möglichkeit, in den Untergrund zu gehen und ohne Behandlung zu
bleiben, ergänzte die Afrikanerin Milly Katana, eine UNDP-Expertin. Wie
andere Organisationen von Betroffenen forderte sie die Regierungen
asiatischer Länder eindringlich auf, Aidskranke in den Kampf gegen die
tödliche Immunschwäche einzubeziehen statt sie zu stigmatisieren.
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