Syphilis breitet sich aus |
12.11.2001 00:00 Uhr |
PZ In Berlin, Hessen und Baden-Württemberg steigt die Zahl der Syphilis-Erkrankungen. Besonders homosexuelle Männer in den Großstädten sind betroffen, meldet das Robert-Koch-Institut (RKI).
Die Zahlen der in den Vorjahren gemeldeten Erkrankungen seien wegen der Umstellung des Meldesystems Anfang dieses Jahres nur bedingt mit den aktuellen Daten zu vergleichen. Heute melden die diagnostizierenden Labors anonym die Erkrankungen und nicht mehr die behandelnden Ärzte. Daher könnte ein Teil der zusätzlich gemeldeten Fälle auf eine verbesserte Erfassung zurückzuführen sein. Die Zunahme bei homosexuellen Männern in bestimmten Regionen - besonders in Berlin und Frankfurt am Main - dürfte jedoch auf einer tatsächlich gestiegenen Zahl von Infektionen basieren, vermutet das RKI.
Gefährdete Personen sollten über die Symptome der Syphilis
aufgeklärt werden und bei einem Verdacht ihren Arzt aufsuchen. Wenige
Tage nach der Infektion entwickelt sich ein meist schmerzloses Geschwür
an der Eintrittsstelle des Erregers, meist an den Genitalien, im
Analbereich oder im Mund. Nach einigen Wochen treten Hauterscheinungen
auf, oft an Hand- und Fußinnenseite. Eine unbehandelte Syphilis kann bei
den Betroffenen noch Jahre später lebensbedrohliche Komplikationen
verursachen. Zudem erhöht Syphilis das Risiko, sich mit HIV zu infizieren
und das Virus weiterzugeben. Die konsequente Verwendung von Kondomen
schützt vor beiden Geschlechtskrankheiten, schreibt das RKI.
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