Pharmazeutische Zeitung online

Rauchen verändert die Genaktivität in der Lunge

12.07.2004  00:00 Uhr

Rauchen verändert die Genaktivität in der Lunge

von Conny Becker, Berlin

Rauchen steigert in den Epithelzellen der großen Atemwege die Expression von Genen, die antioxidative und den Metabolismus von Fremdstoffen vorantreibende, also schützende Funktionen regulieren. Darüber hinaus sind jedoch auch verschiedene vermeintliche Onkogene überexprimiert, während einige Tumor-Supressor-Gene unterexprimert sind. Dies berichten Forscher von der Boston University School of Medicine in einer Online-Vorabveröffentlichung des amerikanischen Fachmagazins PNAS.

Forscher um Avrum Spira entnahmen für ihre Untersuchungen 23 Nichtrauchern, 34 Rauchern und 18 ehemaligen Rauchern Epithelzellen, indem sie die Zellen bei einer Bronchoskopie „abbürsteten“. Von ihrer speziellen Bürste extrahierten die Forscher die RNA und konnten in Microarrays die aktiven Gene bestimmen. Dabei fanden sie heraus, dass im Vergleich zu Abstinenten 97 Gene bei Rauchern unterschiedlich stark exprimiert wurden. Drei der Raucher wiesen allerdings nahezu das gleiche Expressionsmuster auf wie Nichtraucher, hatten also keinen Schutzeffekt. Einer dieser drei entwickelte im darauffolgenden Jahr Lungenkrebs. Ohne die verstärkte Aktivierung der Gene, die für eine schützende Entgiftung sorgen, könnte das Lungenkrebsrisiko noch größer sein, vermuten die Forscher. Ob diese Untergruppe die 10 bis 15 Prozent der Raucher repräsentiert, die schließlich einen Lungentumor entwickeln, sei jedoch noch unklar.

Die Untersuchung zeigte auch, dass Gene, die Entzündungsreaktionen in der Lunge regulieren, bei Rauchern unterexprimiert sind. Dies wiederum könnte erklären, warum Zigarettengenuss chronisch-obstruktive Bronchitis auslöst. Probanden, die vor mehr als zwei Jahren aufgehört hatten zu rauchen, unterschieden sich in ihrem Genexpressionsprofil nahezu nicht von Nichtrauchern. Dennoch erreichten 13 Gene selbst nach einem Rauchstopp vor 20 bis 30 Jahren nicht ihr normales Aktivitätsniveau wieder. Unter ihnen identifizierten die Forscher eine Reihe mutmaßlicher Tumor-Supressor- sowie Onkogene. Diesen permanenten Veränderungen schreiben die Autoren das weiterhin geringfügig erhöhte Lungenkrebsrisiko von ehemaligen Rauchern zu.

Quelle: Spira, A., et al., Effects of cigarette smoke on the human airway epithelial cell transcriptome. www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.0401422101

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa