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Vorsicht vor kontaminiertem Trinkwasser

Datum 21.06.2004  00:00 Uhr
Reisemedizin

Vorsicht vor kontaminiertem Trinkwasser

von Joachim Büger, Nürnberg, und Burkhard Rieke, Düsseldorf

Hepatitis A und E breiten sich derzeit im Irak, in Indien und Pakistan aus. Auch in Italien erkrankten einige Personen nach dem Verzehr kontaminierter Meeresfrüchte an Hepatitis A. Während für diese Infektion eine Schutzimpfung zur Verfügung steht, ist gegen Hepatitis E keine Immunisierung möglich.

Australien

Offiziell wird im Bezirk Macquarie vor der Ansteckungsgefahr mit Noroviren gewarnt. Am stärksten sind die Gebiete Dubbo, Nyngan und Mudgee betroffen. Offenbar kam es im gesamten Staat New South Wales einschließlich Sydney zu Ausbrüchen.

Botswana

Mitte Mai erkrankten zwei Menschen aus Borolong, im Tutume-Subdistrikt im Nordosten des Landes, an Polio. Bereits im April trat im Ngami-Distrikt der erste Fall im gesamten südlichen Afrika seit 1997 auf. Der Erreger war aus Nigeria importiert worden.

Brasilien

Im Staat Pará starben nach Fledermaus-Attacken 22 Menschen an Tollwut. Mehr als 1700 waren gebissen worden. Ab Anfang März kam es in der Stadt Portel (Marajo Island) und in Curupati (Viseu Township) zu Angriffen durch Fledermäuse.

Burkina Faso

Circa 90 Menschen erkrankten in den Distrikten Bobo-Dioulasso und Gaoua an Gelbfieber. Mindestens vier davon in der 750 000-Einwohnerstadt Bobo Dioulasso. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einem Ausbruch des gefährlichen urbanen Gelbfiebers, da die gerade begonnene Regenzeit ideale Brutbedingungen für die Überträger-Mücke Aedes aegypti bietet.

China

Die schon einmal zurückgedrängte Erkrankung Bilharziose wird seit den Jangtse-Überschwemmungen 1998 wieder zunehmend zu einem Problem: 2002 waren circa 810 000 Personen erkrankt, 2003 waren es 845 000 und in diesem Jahr sollen es laut Gesundheitsbehörden etwa eine Million werden. Ein Risiko, sich mit dem Pärchenegel Schistosoma mansoni zu infizieren, besteht vor allem in den Regionen am Jangtse: Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Yunnan und Sichuan. Inwieweit die früher stark betroffene Provinz Guangdong ebenfalls ein Risikogebiet ist, steht derzeit noch nicht fest.

Dominikanische Republik

Nach den heftigen Regenfällen auf Hispaniola steigt das Risiko für Erkrankungen, die von Mücken übertragenen werden. Etwa 400 Menschen starben bereits an Dengue-Fieber, vor allem an den Flussläufen von Rio Soleil und Rio Blanco (Jimani und Fond Verette).

Hongkong

Der Tod einer Indonesierin durch Japanische Enzephalitis sorgt für Aufregung in der Presse. Unklar ist noch, ob die Krankheit lokal erworben wurde. Japanische Enzephalitis ist in Hongkong sehr selten.

Indien

In der Hauptstadt Neu-Delhi erkrankten bis zum 21. Mai in diesem Jahr etwa 600 Menschen an Cholera. Anfang Mai infizierten sich täglich 10 bis 15 Menschen neu. In Chennai erkrankten Mitte Mai innerhalb weniger Tage 300 Personen, vor allem in Pulianthope, Choolai, Otteri und Tondiarpet. Ebenfalls betroffen sind Gorakhpur, Agra und Kalkutta. Hier hält wegen der defekten Trinkwasserversorgung ein Cholera-Ausbruch an, bei dem bereits 1500 Personen erkrankten. Es kommen auch weitere Infektionen wie Gastroenteritis, Hepatitis A und E sowie Diarrhö vor. Besonders betroffen ist der Norden und der Osten der Stadt.

Indonesien

In Bandung und Jakarta traten vereinzelte Fälle von Maul- und Klauenseuche auf, die sich nach Ansicht von Fachleuten als Vorboten eines Ausbruchs herausstellen könnten, sofern das Virus EV71 der Erreger ist.

Irak

Seit Anfang März grassiert in der Stadt Sadr (östlich von Bagdad) Hepatitis E. Generell besteht im Land ein hohes Infektionsrisiko für Hepatitis A und E.

Italien

Durch den Genuss von Meeresfrüchten ist es in der Region Campania in Süditalien zu einem Ausbruch von Hepatitis A gekommen. Seit Ende März sind 600 Menschen erkrankt, die meisten im Küstengebiet südlich von Neapel. In der letzten Maiwoche traten kaum Neuerkrankungen auf. In Campania liegt die Inzidenz insgesamt doppelt so hoch wie im Rest des Landes.

Jugoslawien

Trichinellose-Ausbruch in der Hauptstadt der Vojvodina Novi Sad: Neun Menschen infizierten sich seit dem 18. Mai mit Trichinen. Bei sieben weiteren besteht der Verdacht.

Kambodscha

Nahe der Grenze zu Vietnam (in Kampong Trach, Banteay-Meas-Distrikt in der Provinz Kampot) erkrankten mehr als 50 Personen an Cholera.

Kenia

Seit Anfang Mai starben mehr als 120 Menschen an Lebensmittelvergiftung, vor allem in den Distrikten Makueni, Machakos, Mbeere, Kitui und Thika. Mit weiteren Toten und einer hohen Dunkelziffer wird gerechnet. Ursache der Vergiftung ist mit Schimmelpilz verunreinigter Mais. Bis zu 80 Prozent der untersuchten Maisproben sind belastet.

Im Westteil des Landes, unter anderem in Sirisia und Kibabii (im Distrikt Bungoma) und Kibuk (im Distrikt Mount Elgon) kam es zu Ausbrüchen von Leptospirose. Der Fluss Sosio gilt als kontaminiert.

In den vergangenen sechs Monaten starben im Bomet-Distrikt sechs Menschen nach Hundebissen an Tollwut. Massenimpfungen von Hunden sollen weitere Todesfälle verhindern.

Kirgisien

Bis zum 25. Mai erkrankten 15 Menschen an Malaria. Das höchste Infektionsrisiko herrscht in den südlichen Provinzen Osh, Jalal-Abad und Batken.

Malediven

Ein Kind von der Insel Foddhoo erkrankte an Dengue-Schock-Syndrom. Wieviele Menschen insgesamt mit dem Dengue-Virus infiziert sind, ist nicht bekannt.

Mali

Cholera-Ausbruch im Ort Tla im Norden des Landes: In nur zwei Wochen erkrankten etwa 100 Menschen, 21 starben.

Nepal

In den Distrikten Siraha und Sindhuli grassiert derzeit die Diarrhö. Bis Mitte Mai starben 36 Menschen bei einem Ausbruch in Sthaniya (im Jajarkot-Distrikt).

Niger

Nach heftigen Regenfällen am Niger kam es in der Tillabery-Region zu einem Cholera-Ausbruch mit dem Bakterienstamm Vibrio cholerae O1 El Tor Ogawa: Insgesamt erkrankten 137 Menschen, fünf starben.

Pakistan

Ausbruch von Krim-Kongo-Fieber in der Provinz Baluchistan: Bisher traten Erkrankungen in Quetta, der Hauptstadt der Provinz, dem Distrikt Mastung, Chaman und dem Distrikt Qila Saifullah auf.

Anfang Juni starben in den Vorstädten von Talagang (Punjab) mindestens fünf Menschen an Hepatitis A oder E.

In der Südprovinz Sindh erkrankten fünf Menschen in diesem Jahr an Polio.

Paraguay

Nachdem ein Kind in Luque an viszeraler Leishmaniose starb, wird intensiv nach weiteren Erkrankungen gesucht, um die tatsächliche Verbreitung abschätzen zu können. Zuvor waren in Itapua bereits drei Kinder und ein Erwachsener an Leishmaniose gestorben.

Philippinen

Bis Mitte Mai erkrankten rund 2350 Menschen an Dengue-Fieber und damit circa 60 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Gesundheitsministerium warnt, dass in diesem Jahr wegen des zyklischen Charakters der Krankheit eine große Epidemie drohen könnte. Ab Ende Mai könnte die Erkrankungszahl wegen der bevorstehenden Regenzeit ansteigen.

Russische Föderation

In der Region Stavropol (zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer) besteht wie jedes Jahr nach Beginn der Zeckensaison bei vielen Menschen der Verdacht auf Krim-Kongo-Fieber. Bisher sind circa 80 Personen hospitalisiert worden.

In Ufa herrscht derzeit ein Ausbruch von hämorrhagischem Fieber mit Nierensyndrom, das vermutlich durch das Puumala-Virus verursacht wird. In der Hauptstadt von Bashkiriya erkrankten viermal so viele Menschen wie im vergangenen Jahr.

In mehreren Regionen treten derzeit Fälle von Russischer Frühsommerenzephalitis (RSSE) auf. Bis Ende September ist mit hoher Zeckenaktivität zu rechnen. Gegen RSSE schützt die übliche Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). In der Region Udmurtia infizierten sich 240 Menschen, in der Region Kemerovo sieben und in Krasnoyarsk 43 mit RSSE.

Saudi Arabien

Bis Mitte Juni erkrankten 45 Menschen in der Jeddah-Region (im Westen des Landes) an Dengue-Fieber.

Sri Lanka

Im gesamten Land infizierten sich seit Jahresbeginn bis Anfang Juni etwa 3400 Personen mit dem Dengue-Virus. Dies ist eine circa 40-prozentig Steigerung zum Vorjahreszeitraum. Außer der Hauptstadt sind vor allem Gampaha, Kandy, Kurunegala, Trincomalee und Kalmunai betroffen. In der Hauptstadt Colombo steigt die Erkrankungszahl zurzeit. Die Haupt-Dengue-Saison beginnt erst im Juni.

Ausbruch von Ruhr in Colombo und seinen Vororten: Zum Teil erkrankten pro Tag mehr als 100 Menschen, meist Kinder, neu. Ursache sind wahrscheinlich Shigellen.

Südafrika

Aus mehreren Landesteilen werden Cholera-Erkrankungen gemeldet: Der Ausbruch in der Nordwest-Provinz (in Klerksdorp in der Nähe von Orkney) hält weiterhin an. Im Gebiet Nkomazi (Provinz Mpumalanga) treten weiterhin Neuerkrankungen auf. Die Flüsse Eland und Crocodile in Mpumalanga's Lowveld sind mit Cholera-Eregern kontaminiert.

Sudan

Die Ebola-Epidemie im Bezirk Yambio nahe der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo in der Provinz Western Equatoria (Garb Al Istiwa Iyah) gilt inzwischen offiziell als kontrolliert. Etwa 30 Menschen waren erkrankt, nur noch wenige in den vergangenen Tagen. Eine Ausbreitung in Nachbarbezirke scheint nicht stattgefunden zu haben.

Uganda

Seit Juni breitet sich Malaria im Distrikt Kasese in Süduganda aus. Es sollen auch Gebiete betroffen sein, in denen die Erkrankung bisher eher selten war. Vor kurzem waren auch Infektionen aus den Distrikten Kumi und Rukungiri gemeldet worden. Teilweise fehlten 50 Prozent der Behördenbediensteten wegen Malaria. Die Erkrankung ist hier der Hauptgrund für Todesfälle durch Infektionskrankheiten: 2003 starben über 1500 Menschen an Malaria, an Aids 277.

USA

Mit Beginn der Zeckensaison erkrankten zwei Personen in Jefferson County, Nebraska, an Rocky-Mountain-Spotted-Fever, einer Infektion mit Rickettsia rickettsii. Im Durchschnitt infizieren sich etwa drei bis sechs Menschen pro Jahr.

Ende Mai erkrankte ein Mann in New Mexico (San-Juan-County) an West-Nil-Fieber. Bei Vögeln oder Pferden wurde der Erreger in Arizona, Illinois, Kalifornien, Lousiana und Michigan nachgewiesen.

Vietnam

In diesem Jahr erkrankten bereits mehr als 15 000 Menschen an Dengue-Fieber. Ende Mai waren es noch rund 10 000. Dies sind circa 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mehr als 90 Prozent der landesweiten Meldungen stammen aus Ho-Chi-Minh-Stadt und den Umgebungsprovinzen des Mekong-Deltas, vor allem Tien Giang, Dong Thap, Kien Giang, Soc Trang und Bac Lieu. Das größte Infektionsrisiko besteht gewöhnlich ab Beginn der Regenzeit im April.

 

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