WHO warnt vor mehr Krebserkrankungen |
07.04.2003 00:00 Uhr |
Die Zahl der Krebsneuerkrankungen könnte bis zum Jahr 2020 um 50 Prozent auf 15 Millionen ansteigen, befürchtet die Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrem aktuellen World Cancer Report. Ein gesunder Lebensstil und Maßnahmen im Gesundheitssystem könnten diesen Trend jedoch aufhalten. „Wenn wir jetzt aktiv werden, können wir ein Drittel der Krebserkrankungen verhindern, ein Drittel der Patienten heilen und dem verbleibenden Drittel eine gute palliative Versorgung anbieten“, sagte Dr. Paul Kleihues, Direktor der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO.
An erster Stell nennt die WHO dabei die Reduktion des Tabakkonsums. Rauchen bleibe das wichtigste vermeidbare Krebsrisiko. Im 20. Jahrhundert starben etwa 100 Millionen Menschen weltweit an Tabak-assoziierten Erkrankungen. Außerdem könnten ein gesünderer Lebensstil und der tägliche Verzehr von viel Obst und Gemüse viele Krebserkrankungen verhindern. Auch Früherkennungsuntersuchungen ermöglichen Prävention oder Heilung, vor allem bei Gebärmutterhals- und Brustkrebs, so die WHO.
Den erwarteten steilen Anstieg der Neuerkrankungsraten erklärt sich die Gesundheitsorganisation vor allem mit der alternden Bevölkerung, dem weiter zunehmenden Tabakkonsum und dem ungesunden Lebensstil, den immer mehr Menschen annehmen. Im Jahr 2000 erkrankten 5,3 Millionen Männer und 4,7 Millionen Frauen an einem Tumor, 6,2 Millionen starben an der Erkrankung.
© 2003 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de