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Wenn Kinder Cola berechnen

24.09.2001  00:00 Uhr

Wenn Kinder Cola berechnen

von Stephanie Czajka, Berlin

Wer als Kind an Diabetes erkrankt, hat ein langes Leben mit der Krankheit vor sich. Eine gute medizinische Versorgung beugt Langzeitschäden vor, soziale Integration ist für die psychische Entwicklung des Kindes wichtig. Vor allem auf Letzteres wollte der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) mit seinem "ersten Deutschen Diabetestag für Kinder, Jugend und Eltern" vergangene Woche in Berlin hinweisen. Zeitgleich startete er ein Internet-Portal für Diabetiker (www.diabetesgate.com).

Den Turnbeutel an der Bushaltestelle liegen gelassen, die Klavierstunde verschusselt, den Brief zum Dank für das Geburtstagsgeschenk vor sich hergeschoben... Erst nach und nach lernen Kinder für sich und ihre Belange Verantwortung zu übernehmen. Kinder mit Diabetes werden viel eher gefordert, wollen sie so leben wie ihre Altersgenossen. Jede Cola muss in die richtige Insulinmenge umgerechnet, jeder Sport vorbereitet werden. Das Blutzuckermessgerät zu vergessen, hieße nochmal nach Hause zu fahren. Lehrer, Erzieher und Altersgenossen erleichtern ihnen dieses Leben nicht immer.

Während einer Pressekonferenz in Berlin wurde deutlich, dass die Erlebnisse der Mütter unterschiedlich sind. Von "durchweg guten Erfahrungen" berichten die einen, andere erzählen von Ausgrenzung. Schwer sei es beispielsweise, einen Kindergartenplatz zu finden. Eltern von gesunden Kindern fürchten, ein Kind mit Diabetes zum Kindergeburtstag einzuladen, Lehrer mahnen, wenn das Kind im Unterricht isst oder fragen vor der ganzen Klasse, ob es an seinen Test gedacht hat. "Die soziale Integration ist von großer Bedeutung", heißt es in der Presseerklärung des DDB. Die psychische Entwicklung des Kindes werde durch einen Mangel an sozialer Integration beeinträchtigt. Kann das Kind in Schule und Freizeit unbeschwert leben, wird auch die Berufswahl eher unabhängig vom Diabetes ausfallen.

Für die medizinische Versorgung der Kinder rieten Mütter wie auch der Vorsitzende des DDB Dr. Klaus Fehrmann, lieber längere Fahrten zu einem sowohl pädiatrisch als auch diabetologisch geschulten Spezialisten in Kauf zu nehmen, als sich nur einer der beiden Fachgruppen anzuvertrauen. Auch Kinder brauchen nicht mit einer strikten Therapie gequält zu werden. Zum Beispiel können sie ab einem Alter von acht bis neun Jahren lernen, mit Insulinpumpen umzugehen.

22.000 Kinder leiden in Deutschland an Diabetes vom Typ 1. Anders als beim Altersdiabetes handelt es sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung. Wissenschaftler versuchen zurzeit, einen Antikörper ausfindig zu machen, der eventuell schon vor Ausbruch der Erkrankung auf die Gefahr hinweist, sagte Dr. Reinhard Uppenkamp, Berlin Chemie AG. Bei Kindern bricht die Krankheit oft unerwartet innerhalb von Tagen oder Stunden aus. Viele kommen zunächst als Notfall auf die Intensivstation. Da der juvenile Diabetes keine Erbkrankheit ist, trifft es die Familien meist unvorbereitet.

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