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HIV-Eintrittshemmer in Granatapfelsaft entdeckt

Datum 28.02.2005  00:00 Uhr

HIV-Eintrittshemmer in Granatapfelsaft entdeckt

von Désirée Kietzmann, Berlin

Amerikanische Forscher haben im Saft des Granatapfel (Punica granatum) Substanzen entdeckt, die den Eintritt des HI-Virus in die Zelle und damit eine Infektion verhindern.

Das Team um Dr. A. Robert Neurath vom Lindsley F. Kimball Research Institut in New York untersuchte, ob und wie diverse Fruchtsaftverdünnungen die Aktivität von HI-Viren des in Europa und Amerika heimischen Subtyps IIIB hemmen. Fündig wurde es in Säften von Blaubeeren, Cranberries, Trauben und Limetten. Die stärkste Hemmung zeigte sich jedoch beim Granatapfelsaft.

Den Wissenschaftlern gelang es, die aktiven Inhaltsstoffe aus dem Saft von Punica granatum zu isolieren, da die enthaltenen HIV-Eintrittshemmer nahezu quantitativ an Maisstärke adsorbieren. Mit diesem so entstandenen PJ-S21 genannten Komplex unternahmen die Forscher Tests mit verschiedenen HIV-Stämmen und deckten so auf, nach welchem Mechanismus er die Virusbindung und damit die Infektion hemmt.

Auf ihrer Oberfläche tragen HI-Viren das Hüllglykoprotein 120 (gp120), welches ihnen ermöglicht, an den CD4-Rezeptor von Immunzellen anzudocken. Der Komplex PJ-S21 blockierte nun in den Tests die CD4-Bindeungsstelle des Glykoproteins 120. So verhindert er, dass Virus und Körperzelle miteinander verschmelzen und eine Infektion entsteht.

PJ-S21 hemmte im Test schließlich alle Virusstämme und sowohl HI-Viren, die zusätzlich zum CD4-Rezeptor den R5-Co-Rezeptor benutzen, als auch Viren, die über den X4-Co-Rezeptor binden. Dies ist laut den Autoren eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgversprechendes Mikrobizid. Bei standardisierter Qualität der Granatäpfel sehen die Forscher nun die Möglichkeit, aus reichlich vorhandenen Quellen ein preiswertes Mikrobizid zu produzieren. Da die Sicherheit des Ausgangsproduktes seit Jahrzehnten bewiesen sei, könne man davon ausgehen, dass der Übergang von der Entwicklung bis zur Vermarktung beschleunigt werden kann. In der weiteren Entwicklung suchen die Forscher nun nach einer geeigneten Formulierung.

Quelle: Neurath, A. R., et al., Punica granatum (Pomegranate) juice provides an HIV-1 entry inhibitor and candidate topical microbicide. BMC Infectious Diseases (2004), doi:10.1186/1471-2334-4-41

  

HIV-Test mittels PCR PZ / Eine PCR-basierte Testmethode soll die HIV-Diagnose künftig zuverlässiger machen. Während bisher in der Blutprobe nach Antikörpern gegen das Virus gesucht wurde, soll nun dessen Erbsubstanz als Marker der Infektion dienen.

Für den Test wird die virale RNA der Probe im Labor mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) vervielfältigt, sodass auch kleinste Spuren der Erbsubstanz nachweisbar werden. Die Nachweislücke der bisherigen Tests zu Beginn der Infektion könnte so geschlossen werden. Bei einem ersten Test mit 2200 Probanden konnten mittels PCR-Methode 6 Prozent mehr Infizierte entdeckt werden als mit dem gängigen Antikörper-Test. Bisher wird die PCR-Methode nur zur Überwachung von Bluttransfusionen eingesetzt.

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