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Medizin

26.01.2004  00:00 Uhr

Schlaganfall erhöht Risiko für Alzheimer

von Karen Dente, New York

Menschen mit einem Schlaganfall in der Krankheitsgeschichte haben ein erhöhtes Risiko, an Morbus Alzheimer zu erkranken. Diesen Zusammenhang zwischen Schlaganfall und der Demenzerkrankung haben amerikanische Wissenschaftler nachgewiesen.

“Einer von fünf Patienten, die einen Schlaganfall erlebt haben, werden im Laufe ihres Lebens an Alzheimer erkranken”, sagte Dr. Vladimir Hachinski, Professor der Neurologie an der Western Ontario University in Kanada, auf einer Pressekonferenz zum Thema Alzheimer vergangene Woche in New York.

Den Zusammenhang zwischen Schlaganfall und Alzheimer-Risiko belegt nun eine Studie an fast 2000 in den USA lebenden Menschen zwischen 65 und 105 Jahren, die zu Beginn der Untersuchung keine Anzeichen von Demenz aufwiesen. Die Studie der Columbia University ergab, dass Menschen, die einen Schlaganfall überstanden haben, ein eindeutig erhöhtes Risiko für Alzheimer aufweisen verglichen mit Personen, die keinen Apoplex erlitten haben. Für Schlaganfall-Patienten lag die Inzidenz pro Jahr bei 5,2 Prozent, gegenüber 4 Prozent bei den restlichen Studienteilnehmern. Das höchste Risiko hatten Schlaganfall-Patienten, die zusätzlich Risikofaktoren wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Herzerkrankungen aufwiesen. Weiterhin stellten die Wissenschaftler fest, dass bei älteren Patienten mit einem Schlaganfall in der Vorgeschichte die Demenz vergleichsweise früh einsetzte. Ihre Daten veröffentlichten die Forscher im Dezember 2003 in der Fachzeitschrift Archives of Neurology (60, Seite 1707 bis 1712).

Es ist bislang nicht eindeutig geklärt, ob Schlaganfall und Alzheimer auf einem gemeinsamen vaskulären Erkrankungsprozess beruhen oder ob die durch den Apoplex verursachten Schäden die Alzheimer-Pathogenese vorantreiben, so dass die Demenz eher einsetzt.

“Früher hat man angenommen, Demenz im Allgemeinen sei ein Zeichen für eine cerebrovaskuläre Erkrankung oder einen Infarkt”, erklärte Dr. Lawrence S. Honig von der Columbia University und Autor der Studie. “Autopsiestudien zeigen jedoch, dass die rein vaskuläre Infarkt-Demenz sehr, sehr selten vorkommt”, sagte er.

Viele Risikofaktoren für Schlaganfall gelten auch für Morbus Alzheimer, weshalb die Prävention des Schlaganfalls auch das Risiko für die Demenz-Erkrankung beeinflussen kann. Allerdings sind noch weitere Studien nötig, um den Zusammenhang zwischen Schlaganfall und Morbus Alzheimer genauer zu erforschen.

In Deutschland leiden etwa 1 bis 1,2 Millionen Menschen an Alzheimer. In den USA sind ungefähr 4 Millionen betroffen, und diese Zahl könnte sich bis Mitte des Jahrhunderts auf 11 bis 16 Millionen verdreifachen. Die jährlichen Pflegekosten für Alzheimer-Patienten belaufen sich allein in den USA auf 100 Milliarden US-Dollar. Top

© 2004 GOVI-Verlag
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