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Bei Haarausfall ist Apotheker erster Ansprechpartner

13.09.1999  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag

Bei Haarausfall ist Apotheker erster Ansprechpartner

von Christiane Berg, Hamburg

Haarausfall, unter dem in Deutschland rund 22 Millionen Menschen leiden, ist vor allem für Frauen ein ernsthaftes Problem, da gesunde und schöne Haare große emotionale Bedeutung besitzen. Sie gelten als Symbol für Gesundheit, Vitalität und sexuelle Attraktivität. Der Verlust der Haare kann mit einer ungewollten Veränderung der Persönlichkeit und Minderung des Selbstwertgefühles einhergehen.

Von den großen Belastungen für Betroffene berichtete Udo Lang, Nürnberg, während einer Pressekonferenz von Roche Nicholas Ende August in Hamburg. Starker Haarausfall bei Frauen werde ungerechtfertigterweise auch von Medizinern oftmals als Schönheitsfehler ohne Krankheitswert angesehen. Die Patientin leide unter der Angst, nicht ernst genommen zu werden. Die Hemmschwelle, den Arzt aufzusuchen, sei daher oftmals hoch. Der Apotheker gelte als einer der ersten Ansprechpartner, doch würde der Apothekenbesuch unterschiedlich erlebt, zitierte Lang aus einer Befragung von 480 Personen aus dem Jahr 1998.

So habe ein Teil der interviewten Personen die fehlende Anonymität in Apotheken beklagt: "Ich habe mich nicht getraut zu sagen, was ich will, da noch weitere Kunden im Raum standen". Andere Betroffene hingegen, die sich zur Lösung des Problems exakte Daten und Fakten erhofften, hätten sich nur unzureichend und oberflächlich informiert gefühlt. Lang betonte, dass der Apotheker hier unterschiedliche Kundenbedürfnisse berücksichtigen muss.

Diffuse und androgenetische Alopezie

Als Ursache der diffusen Alopezie nannte Professor Dr. Wolfgang Gehring, Karlsruhe, unter anderem Schwangerschaft, schwere Infektionen, Eisenmangelanämie, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Intoxikationen und die Einnahme von Medikamenten wie Zytostatika und Antikoagulantien. Zu umschriebenem, narbigen Haarausfall könne es durch Verletzungen, Infektionen mit Pilzen oder Bakterien sowie bei Bindegewebserkrankungen kommen. Bei der Alopecia areata - dem kreisrunden Haarausfall - handele es sich ebenfalls um einen umschriebenen, jedoch nicht narbigen Haarausfall, so Gehring. Diese Krankheit versuche man durch Durchblutungsförderung (Lichttherapie, Vitamin-A-Säure), Immunsuppression (Cortison) oder Immunmodulation (Diphenylcyclopropenon) zu therapieren.

Als anlagebedingt gelte die androgenetische Alopezie, die auf Grund der hormonellen Situation beim Mann als normale Entwicklung des Haarkleides, bei Frauen jedoch als pathologisch gewertet wird. Bei einer gerade abgeschlossenen placebokontrollierten, randomisierten Doppelblindstudie an 40 Patientinnen mit androgenetisch bedingtem Haarausfall beobachteten Wissenschaftler einen signifikante Anstieg der Anagenhaarquote bis in den Normbereich, wenn die Patientinnen über sechs Monate ein Kombinationspräparat aus Hirsextrakt mit der Wirksubstanz Miliazin, L-Cystin und Calciumpantothenat (Priorin®) erhielten. Bei der Auswertung mittels Phototrichogramm habe man zudem eine Dickenzunahme der Einzelhaare festgestellt.

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