Medikament weg, Vertrauen weg, Mitarbeiter weg |
Jennifer Evans |
31.01.2025 14:00 Uhr |
An die Ergebnisse der Umfrage knüpft die PGEU auch eine Reihe politischer Forderungen für den Berufsstand. Demnach sollten die Regierungen in Zukunft stets die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten in den Vordergrund stellen, wenn sie nationale Gesetze beschließen. Ziel sollte es sein, »eine rechtzeitige und angemessene Versorgung« mit Arzneimitteln sicherzustellen. Diese Grundsätze sollten ebenfalls Vorrang vor kommerziellen Interessen haben.
Außerdem müssten politische Entscheidungsträger bedenken, welche Auswirkungen die Preispolitik auf die Verfügbarkeit von Arzneimitteln sowie sichere Lieferketten hat. Als unabdingbar erachtet die PGEU zudem, alsbald die Fachkompetenz des Berufsstands zu erweitern, um im Fall von Engpässen eine kontinuierliche Behandlung zu gewährleisten. Dazu gehört nach Auffassung der Organisation ebenfalls eine sichere elektronische Zwei-Wege-Kommunikation zwischen Apotheken und Arztpraxen.
Auf europäischer Ebene fordert die PGEU eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und der Europäischen Arzneimittelagentur – EMA. Hintergrund ist, die Berichterstattung, Überwachung und Kommunikation zu Arzneimittelengpässen ständig zu verbessern. Und auch auf nationaler Ebene müssten Strukturen stehen, über die ein zeitnaher Austausch zwischen allen Akteuren der Lieferkette sowie den zuständigen Behörden möglich sei, heißt es.
Im Zuge dessen müssten alle Beteiligten der Lieferkette einen gleichberechtigen Zugang zu relevanten und verfügbaren Informationen haben, um die Menschen in ganz Europa bestmöglich schützen zu können, so die Forderung. Nicht zuletzt sollte das Engpass-Management in allen EU-Ländern entsprechend gewürdigt und honoriert werden.