Medien greifen Proteste auf |
Cornelia Dölger |
29.08.2024 18:00 Uhr |
»24/7 parat, trotzdem wird gespart«: Mit Bannern und Plakaten machten die Protestierenden, hier auf dem Dresdner Postplatz, ihrem Ärger Luft. Viele regionale Medien griffen den länderübergreifenden Protest auf. / Foto: PZ/Orth
Insgesamt fast 2000 Apothekenmitarbeitende hatte es gestern auf die Straße gezogen, damit sie ihrem Ärger über die geplante Reform Luft machen konnten. In Erfurt versammelten sich knapp 800 vor der Staatskanzlei, in Dresden etwa 1000 auf dem Postplatz, um mit Bannern und Plakaten, mit Pfiffen und Klatschen auf die Lage der Apotheken aufmerksam zu machen. Die PZ hat ausführlich über den Protesttag berichtet – und nicht nur sie. Auch viele regionale Medien schilderten die Proteste und erklärten die Hintergründe.
So berichtet die »Thüringer Allgemeine« über die Kundgebung vor der Erfurter Staatskanzlei und erklärt zentrale Kritikpunkte der Apothekerinnen und Apotheker, etwa die »Apotheken light«, die »ein besonderer Dorn in den Augen der Apotheker« seien. Zitiert wird der Thüringer Verbandschef Stefan Fink: »Wir brauchen eine Reform, die auf die Kompetenz der Apothekerinnen und Apotheker als Heilberuf am Patienten setzt und nicht auf digital ferngesteuerte Arzneimittelausgabestellen.«
Sogar einen Kommentar schreibt das Blatt zu dem Protesttag. Darin betont der Autor, dass es den Apothekerinnen und Apothekern mit ihrer Kritik am ApoRG offenbar ernst sei und dass sie für ihren Widerstand viel Unterstützung bekämen; »Fürsprecher für die Reform gibt es kaum«, so Hanno Müller über »eine Reform, die keiner will«.
Die »Leipziger Zeitung« zitiert in ihrer Onlineausgabe die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) ausführlich und legt dar, warum die Ministerin auf der Seite der Apotheken steht und sich gegen die »Apotheke light« wendet.
»Hopp oder top – aus Sicht der Apotheker geht es bei einer vom Bund geplanten Apothekenreform inzwischen um Überleben oder Untergang der Branche«, leitete die »Ostthüringer Zeitung« ihren Vorabbericht zu den Protesten ein. Radio Dresden ließ mehrere Apotheker aus der Region zu Wort kommen, die sich an den Protesten beteiligen wollten. Auch andere lokale Medien berichteten über die Proteste und Apothekenschließungen.
Der »Münchner Merkur« richtete den Blick nach Thüringen und Sachsen und schlug einen Bogen zu vergangenen Protestaktionen der Apotheken, die die Situation allerdings noch nicht verbessert hätten.
»MDR aktuell« berichtete ausführlich über die Proteste in beiden Städten und schildert die Atmosphäre auf dem Platz vor der Staatskanzlei. »Mit Trillerpfeifen und Transparenten wollten die Apothekerteams ein Zeichen setzen«, berichtet der Autor, lässt Protestierende zu Wort kommen und beschreibt Details.
Auch hier nennt das Blatt die zentralen Kritikpunkte der Apothekerinnen und Apotheker: die PTA-Vertretung und nur noch stundenweise Anwesenheitspflicht von Approbierten.
»Antenne Thüringen« nennt anlässlich der Proteste die stetig sinkende Zahl der Apotheken in dem Freistaat: »Ende 2023 gab es der ABDA zufolge hier noch rund 500. Daraus ergaben sich rechnerisch 23 Apotheken je 100.000 Einwohner.« Auch die dramatische Entwicklung bundesweit wird thematisiert.