Pharmazeutische Zeitung online
Mundtrockenheit und Halsschmerzen

Maske macht Probleme

Seit ein paar Monaten gibt es einen weiteren Urheber für Mundtrockenheit und Heiserkeit: der Mund-Nasen-Schutz. Ansonsten gehen freilich Beschwerden in Mund und Rachen meist auf eine sich anbahnende Erkältung zurück. In jedem Fall gilt es, die gereizten Schleimhäute zu beruhigen.
Michelle Haß
30.10.2020  17:00 Uhr

Schmerzen bekämpfen

Stehen Schmerzen im Vordergrund, können Arzneimittel mit Analgetika oder Lokalanästhetika Abhilfe verschaffen. Letztere haben den Nachteil, dass sie zwar zeitweise Schmerzen im Hals lindern, doch weder einen entzündungshemmenden Effekt haben, noch die Heilung beschleunigen. Zudem ist ihre Wirkdauer beschränkt, sodass etwa alle drei Stunden erneut eine Lutschtablette eingenommen werden sollte. Die Tageshöchstdosis beträgt meist sechs Stück. Als Wirkstoffe werden Benzocain (wie Dolo-Dobendan®, Anaesthesin Pastillen) oder Lidocain allein oder in Kombination mit desinfizierenden Wirkstoffen beziehungsweise Lokalantibiotika angewendet. Der Wirkstoff Ambroxol (zum Beispiel Mucoangin® Lutschtabletten) – eher als Wirkstoff gegen Husten bekannt – wirkt in hohen Dosen ebenfalls lokalanästhetisch. Gleichzeitig werden ihm schwach entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt.

Wie sinnvoll der therapeutische Einsatz von desinfizierenden Wirkstoffen wie Benzalkoniumchlorid (wie in Dorithricin®) oder Cetylpyridiniumchlorid (zum Beispiel in Dolo-Dobendan®) bei Halsschmerzen ist, ist nach wie vor umstritten. Sie sollen die Keimlast im Mund- und Rachenraum reduzieren, weshalb ihr Einsatz nur plausibel erscheint, wenn die Halsschmerzen wie bei einer Erkältung durch Krankheitserreger hervorgerufen werden und nicht auf andere Ursachen zurückzuführen sind. Den Einsatz von Lokalantibiotika wie Tyrothricin (wie in Lemocin® oder Dorithricin®) beurteilen Experten inzwischen nur noch in wenigen Ausnahmefällen als sinnvoll, da erkältungsbedingte Halsschmerzen meist durch Viren verursacht werden. Hinweis: Der Punkt »Tyrothricin zur Behandlung von Erkrankungen im Mund- und Rachenraum« steht im kommenden Januar auf der Tagesordnung des Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht. Ob es angedacht ist, diese Präparate der Verschreibungspflicht zu unterstellen, wird sich dann zeigen.

Als Schmerzmittel kommen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder alternativ Paracetamol in Frage. Sie sind gemäß Leitlinie Mittel der Wahl zur Behandlung von Entzündungs-bedingten Halsschmerzen. Bei einer peroralen Einnahme ist der Wirkeintritt jedoch verzögert, weshalb eine topische Anwendung von Vorteil ist. Das derzeit einzige NSAR, das in Deutschland für die topische Anwendung bei Halsschmerzen zugelassen ist, ist Flurbiprofen (wie Dobendan® Direkt, Flurbiangin). Es ist in Form von in Lutschtabletten ab einem Alter von 12 Jahren oder als Spray ab 18 Jahren erhältlich. Beide werden alle 3 bis 6 Stunden angewendet, jedoch maximal 5-mal am Tag. Beim Spray besteht eine Einzeldosis aus drei Sprühüben. Die Handhabung des Sprays kann gerade ältere Patienten überfordern, weshalb hier unter Umständen die Lutschtabletten vorzuziehen sind. Das Spray wird im hinteren Rachenbereich appliziert und darf nicht eingeatmet werden. Beim Sprühen also Luft anhalten!

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa