Pharmazeutische Zeitung online
Selbstmedikation

Mariendistel bei Fettleber einen Versuch wert

Aktuell gibt es hierzulande kein zugelassenes Medikament zur Behandlung einer metabolisch bedingten Fettlebererkrankung (MASLD, ehemals NAFLD). Ob eine unterstützende Einnahme von Mariendistel einen positiven Effekt hat, bewertet die aktuelle Ausgabe von »Evi-News«.
Daniela Hüttemann
11.09.2024  18:00 Uhr

Verschiedene Gründe können zur Verfettung der Leber führen. Eine MASLD liegt als häufigste Ursache eine falsche Ernährung zugrunde. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung symptomlos; mitunter können Müdigkeit und Schmerzen im rechten Oberbauch auftreten. Die Prävalenz an einer MASLD zu erkranken, liegt hierzulande bei 23 Prozent.

Es sind einige Arzneistoffkandidaten in der Pipeline; eine Zulassung hat jedoch in der EU noch keiner geschafft. Bislang werden Gewichtsreduktion, aerobes Training, mediterrane Diät und eine Reduktion von Alkohol und Nikotin empfohlen.

Als leberschützend bekannt sind pflanzliche Extrakte aus der Mariendistel (Silybum marianum). Entscheidend ist das enthaltene Silymarin-Naturstoffgemisch. In der neuesten Ausgabe des monatlichen »Evi-News«-Newsletters zur evidenzbasierten Selbstmedikation geht es darum, ob solche Phytopharmaka auch bei Fettlebererkrankungen eingesetzt werden können. Dabei stützt sich das Evi-News-Team vor allem auf ein Review, das im Oktober 2023 im Fachjournal »Annals of Hepatology« veröffentlicht wurde. Darin wurden 26 Studien mit einer Gesamtzahl von 2375 Patienten mit MASLD eingeschlossen, die Silymarin-basierte Präparate zusätzlich zu den oben genannten Lebensstilmodifikationen erhielten.

Das genaue Studiendesign, die detaillierten Ergebnisse und das Krankheitsbild an sich stellt Evi-News ausführlich und übersichtlich dar. »Insgesamt scheint Silymarin einen positiven Einfluss auf die Leberwerte und Leberhistologie, aber auch auf Komorbiditäten wie Lipid- und Glucosestoffwechsel zu haben«, so das Fazit. Allerdings fehlten teilweise Angaben zur Dosierung, Wirkstoffmenge und Extrakt sowie zu zusätzlich enthaltenen Wirkstoffen wie Vitamin D oder Curcumin.

Zwar sei die Aussagekraft des Reviews aufgrund der uneinheitlichen Studiendesigns und Datenlage gering. »Dennoch kann Silymarin beziehungsweise ein auf Silymarin standardisierter Mariendistelfrüchte-Trockenextrakt aufgrund eines günstigen Nutzen-Risiko-Profils zur Unterstützung bei MASLD gegeben werden«, resümiert das Evi-News-Team – aber nur als zusätzliche Maßnahme zu den oben genannten Lebensstilmodifikationen.

Zudem sollte man bei der Abgabe betonen, dass die Arzneimitteltherapie nicht die Vermeidung der leberschädigenden Ursache sowie eine gesunde Ernährung ersetzt. Empfohlen werden sollten Präparate mit standardisiertem Silymarin-Gehalt. Hierzu macht die Evi-News-Ausgabe Nr. 95 auch genauere Angaben zu vier in Deutschland verfügbaren Präparaten.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa