Medizinticker |
06.10.2003 00:00 Uhr |
Die Ärztekammer Hamburg hat davor gewarnt, die Leichenschau „Körperwelten“ in Hamburg dauerhaft zu installieren. In ihrer Kammerversammlung appellierten die gewählten Vertreter der Hamburger Ärzteschaft eindringlich an den Senat, die Schau zu beenden und sie auf keinen Fall als Dauerausstellung in der Hansestadt zuzulassen. Ausstellungsmacher Gunther von Hagens hatte bei der Eröffnung im August erklärt, er könne sich Hamburg als Ort für eine Dauerpräsentation der plastinierten Toten vorstellen. Die Schau ist noch bis Januar im ehemaligen Erotic-Art-Museum an der Reeperbahn zu sehen. In dem mit großer Mehrheit gefassten Beschluss heißt es: „Diese Ausstellung kommerzialisiert unter dem Deckmantel der Wissenschaft Tabubruch, Voyeurismus und Gruseleffekt und macht Menschen auf unwürdige Weise zu Objekten. Die Kammerversammlung lehnt einen solchen Umgang mit verstorbenen Menschen ab.“ Die Schau bediene vielmehr die morbide Faszination am Tod und setze auf Effekthascherei. dpa
Als Arbeiter in einem Steinbruch bei Mettmann Anfang August 1856
mysteriöse Knochenstücke aus dem Lehm einer Höhle im Neandertal
aufsammelten, entdeckten sie den heute populärsten Urmenschen. Die lange
Geschichte der Wiederentdeckung des bald verschollenen
Neandertaler-Fundplatzes zeichnet ein jetzt erschienener Kurzführer nach,
den der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz in Köln
herausgegeben hat. 1997 ist es zwei Archäologen gelungen, genau die Stelle
im Tal der Düssel ausfindig zu machen, an der sich die heute durch
Kalk-Abbau zerstörte Neandertaler-Höhle befunden hatte. Sie entdeckten
weitere Fossilien des Urmenschen und als wissenschaftliche Sensation den
Nachweis eines zweiten Neandertalers. Der bedeutsame Ort ist heute zu
einer Erinnerungslandschaft in der Nachbarschaft des Neanderthal-Museums
umgestaltet. (Broschüre: „Das Neandertal - Eine faszinierende
Erinnerungslandschaft“: Informationen unter Telefon 0221-8 09 28 05, Fax 8
09 21 41). dpa
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