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Eine Apotheken-Reise durch Deutschland

20.06.2005  00:00 Uhr
Museen

Eine Apotheken-Reise durch Deutschland

von Ulrike Abel-Wanek, Eschborn

Im Jahr 2002 wurde die Arbeitsgemeinschaft »Pharmaziehistorische Museen und Sammlungen« ins Leben gerufen. Die rund 30 kleinen und größeren Sammlungen präsentieren sich der Öffentlichkeit als lohnende Ausflugs- und Reiseziele in Sachen »alte Apothekerkunst«. Die PZ wird einige der Museen in loser Folge vorstellen.

Im Mittelpunkt der Museumsbesucher: Vielfältige Facetten des traditionellen Apothekenwesens, seine Handwerkstechniken und kostbare Objekte erwarten ihn von Bad Münstereifel bis Weißenburg. Erfahrungen und Informationen zur Ausstellungsgestaltung, Restaurierung oder EDV-Erfassung wertvoller Stücke werden auf den jährlichen Treffen der Arbeitsgemeinschaft »Pharmaziehistorische Museen und Sammlungen« regelmäßig ausgetauscht. So wird auch für das kleinste Museum ein professionelles Management möglich.

Altbekanntes bewahren

Die ersten großen pharmaziehistorischen Sammlungen formierten sich mit Beginn des 20. Jahrhunderts in Nürnberg und München und führten zur Gründung des Deutschen Apothekenmuseums in Heidelberg 1937. Die aufstrebenden Naturwissenschaften im 18. Jahrhundert und die Industrialisierung hatten zuvor die Weichen für einen grundlegenden Umbruch im Apothekenwesen gestellt. Weg vom heilkundlichen Wissen der Antike und hin zu neuen, industriell hergestellten Wirkstoffen: Innerhalb weniger Jahrzehnte sank die Zahl der über viele Jahrhunderte lang ausschließlich in der Apotheke gefertigten Arzneimittel drastisch ab. Das Herstellungsmonopol für Arzneimittel ging auf die pharmazeutische Industrie über.

Das Bewusstsein um die sich durch die industrielle Produktion einschneidend verändernden Determinanten ließ den Wunsch nach Erhalt des Altbekannten aufkommen. Nach dem Heidelberger Apotheken-Museum, das einen der umfassendsten Überblicke pharmaziehistorischer Sammlungen gibt, entstanden vor allem in den 70er- bis 90er-Jahren zahlreiche Apothekenmuseen. Ihre Einrichtungen bestanden vornehmlich aus Mobiliar und Gerätschaften einer Apotheke, die durch Neueinrichtung oder Schließung verfügbar wurden. Die Bandbreite der pharmaziehistorischen Museen reicht vom klassischen Überblick zur Kunst- und Technikgeschichte in der Zeit zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert bis hin zur Präsentation eines zeitlich eng begrenzten, kulturhistorisch wertvollen und vollständigen Ensembles am authentischen Ort.

Museum Bad Münstereifel

Eine klassizistische Originaleinrichtung der Offizin von 1806: Im Juni 1997 wurde das Apotheken-Museum Bad Münstereifel im Gebäude der historischen Schwanen-Apotheke eröffnet. 188 Jahre führten Mitglieder der Familie Bresgen hier ihren Betrieb.

Auf einem Rundgang kommt man von der Offizin ins Labor. Neben dem Laborofen aus dem 19. Jahrhundert und zahlreichen Gerätschaften wie Tablettenpresse und Maulaffe findet der Besucher in den Schubladen eine Zusammenstellung historischer Arzneimittelpackungen.

Eine »Riechstraße« führt durch das Obergeschoss: Neben der Darstellung und Beschreibung von Drogen auf den Schüben der Regalwand lassen Riechproben Jung und Alt selber aktiv werden. Ein Fest für die Sinne ist während der Blütezeit auch der Kräutergarten hinter dem Haus.

Kostbare und seltene Bücher beherbergt der Bibliotheksraum, zum Beispiel die »Armen-Apothecke« von 1730 mit Pesttabelle und Hinweisen zur Zusammenstellung einer Reiseapotheke. Ein Multifunktionsraum und das »Kuriositätenkabinett« werden regelmäßig umgestaltet. Beständig sei hier nur der Wechsel, sagt Harald Bongart in seiner Beschreibung im Apothekenmuseumsreiseführer* ­ denn auch beim nächsten Besuch solle dem Publikum etwas Neues geboten werden.

 

Weitere Informationen

Apotheken-Museum Bad Münstereifel
Werther Straße 13-15
53902 Bad Münstereifel

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 14-17 Uhr
Samstag/Sonntag und feiertags 11-16 Uhr

Führungen nach telefonischer Vereinbarung:
(0 22 53) 80 27

 

*) Die Arbeitsgemeinschaft Pharmaziehistorische Museen wurde vom Deutschen Apotheken-Museum, Heidelberg, dem Brandenburgischen Apothekenmuseum, Cottbus, und dem Sächsischen Apothekenmuseum, Leipzig, ins Leben gerufen. Mit Unterstützung der ARZ Haan AG entstand ein Reiseführer, der durch 22 Apothekenmuseen in Deutschland führt. Weitere Informationen: Deutsches Apotheken-Museum, Elisabeth Huwer, 69117 Heidelberg, Telefon (0 62 21) 2 58 80, Fax 18 17 62.

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