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Apotheke an Bord

21.05.2001  00:00 Uhr

Flugreisen

Apotheke an Bord

von Christiane Staiger, Neu-Isenburg

Gesundheitliche Notfälle an Bord eines Flugzeuges sind selten. Auf 10.000 Passagiere kommt etwa ein Zwischenfall, der medizinische Hilfe erfordert. Auch hierfür ist man in Reiseflughöhe gerüstet.

Nur selten sind Notfälle so außergewöhnlich, wie an Bord eines britischen Flugzeuges auf dem Weg von Hongkong nach London. Hier musste improvisiert werden. Eine Passagierin entwickelte nach einem Motorradunfall unter dem reduzierten Kabinendruck einen Pneumothorax. Die erforderliche Drainage legten die beiden behandelnden Ärzte unter Zuhilfenahme ungewöhnlicher chirurgischer Instrumente. Sie zeigten zudem britischen Humor und veröffentlichten einen Erfahrungsbericht in einer angesehenen, internationalen medizinischen Fachzeitschrift, dem sie eine originelle Abbildung der Utensilien beifügten. Gezeigt waren eine Rolle Klebeband, ein Drahtkleiderbügel, eine Plastikflasche Mineralwasser und eine kleine Flasche Whiskey. Der Flug konnte ohne Zwischenlandung fortgesetzt und die Passagierin sicher versorgt werden.

Die häufigsten gesundheitlichen Probleme auf Flügen sind gastrointestinale Beschwerden, Ohnmacht, Herz- und Brustschmerzen, Asthma, Hyperventilation, allergische Reaktionen und Diabetes. Andere Vorfälle betreffen Alkoholmissbrauch, Flüssigkeitsmangel und Nasenbluten. Dem erhöhten Flüssigkeitsbedarf kann jeder Passagier mit 0,1 bis 0,2 Litern alkoholfreier Getränke pro Flugstunde am besten selbst entgegenwirken.

Häufig entstehen Zwischenfälle durch die Unachtsamkeit der Fluggäste. Berichtet wird über Kopfverletzungen durch aus den Gepäckfächern herabfallende Gegenstände oder vergessene Medikamente. Jeder Passagier sollte deshalb selbst darauf achten, dass er zu schweres Handgepäck besser unter dem Sitz verstaut. Auch Asthmatiker und andere chronisch Kranke, die ihre Arzneien im Koffer statt im Handgepäck deponieren, können Probleme bekommen.

International vorgeschrieben ist ein Erste-Hilfe-Koffer (First Aid Kit), der Pflaster, Verbände, Kompressen, Schere, Desinfektions- und Schmerzmittel enthält. Viele Fluglinien gehen jedoch über diese rechtlichen Bestimmungen hinaus. Die Deutsche Lufthansa beispielsweise hält zur Erstversorgung akuter Gesundheitsstörungen gleich ein dreistufiges Ausrüstungspaket bereit. Die Bordapotheke (Cabin Attendant Medical Kit), den Erste-Hilfe-Koffer und den Notfallkoffer (Doctor's Kit). Er enthält unter anderem Beatmungsmaske, Absaugpumpe, Laryngoskop, Endotrachealtubus, Blutdruckmessgerät und zahlreiche Injektabilia. Da Langsteckenflüge stark zunehmen, rüsten viele Airlines zurzeit ihre medizinische Ausstattung auf und nehmen auch Defibrilatoren mit an Bord.

Medizinische Notfälle in luftiger Höhe sind in den meisten Fällen gut beherrschbar. Fast immer befindet sich ein Arzt unter den Fluggästen, der sich auf eine Anfrage des Kabinenpersonals auch ohne Sorge des Patienten annehmen darf. Jeder zugelassene Arzt, der zum Beispiel auf einem Lufthansa-Flug einen Passagier behandelt, ist nämlich über eine Haftpflicht-Versicherung der Airline abgesichert. Top

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