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Feinstaub

Luftverschmutzung als Rheumatrigger

Über längere Zeit einer hohen Feinstaubbelastung ausgesetzt zu sein, erhöht das Risiko, eine Autoimmunerkrankung wie rheumatoide Arthritis (RA) zu entwickeln. Darauf macht aktuell die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) aufmerksam.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 02.09.2022  11:30 Uhr

Feinstaub wird vor allem bei Verbrennungsvorgängen freigesetzt. Atmen Menschen feinstaubbelastete Luft ein, gelangen Partikel mit einem maximalen Durchmesser von 10 µm (PM10) in die Nasenhöhle, Partikel von maximal 2,5 µm Durchmesser (PM2,5) bis in die Lungenbläschen und ultrafeine Partikel sogar bis in den Blutkreislauf. »Das kann zu einer Reaktion des Immunsystems führen«, erklärte Professor Dr. Hendrik Schulze-Koops, Rheumatologe an der Ludwig-Maximilians-Universität München, am gestrigen Donnerstag bei einer Pressekonferenz der DGRh.

Die Entstehung einer RA als Autoimmunerkrankung stellt eine solche – ziemlich extreme – Reaktion des Immunsystems dar. Schulze-Koops verwies auf eine Studie aus Italien, die einen Zusammenhang zwischen schadstoffbelasteter Luft und RA klar gezeigt habe. Für die Anfang des Jahres im Fachjournal »RMD Open« erschienene Arbeit hatte ein Team um Giovanni Adami von der Universität in Verona retrospektiv die Daten von mehr als 80.000 Personen aus ganz Italien ausgewertet, die zwischen 2016 und 2020 erfasst worden waren. Anhand von Messdaten ermittelten die Forscher die durchschnittliche Feinstaubbelastung am Wohnort der Teilnehmer und korrelierten diese mit dem Auftreten von Autoimmunerkrankungen.

Es zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der PM10-Belastung und RA. »Mit jedem Anstieg der PM10-Konzentration um 10 µg/m3 stieg das Risiko einer rheumatoiden Arthritis um 7 Prozent«, berichtete Schulze-Koops. Bei steigender PM2,5-Konzentration in der Atemluft war darüber hinaus auch ein Zusammenhang mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Bindegewebserkrankungen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zu beobachten. »Somit kann diese Studie als Beleg dafür gesehen werden, dass Luftverschmutzung ein potenzieller Auslöser für Autoimmunerkrankungen ist, die sich nicht primär in der Lunge manifestieren«, sagte der Rheumatologe.

Schulze-Koops betonte, dass die zunehmende Luftverschmutzung nicht die alleinige Ursache für den in den vergangenen Jahren zu verzeichnenden Häufigkeitsanstieg von Autoimmunerkrankungen sei. Auch die Gene spielten eine wichtige Rolle. Man könne aber sagen, dass die Luftverschmutzung definitiv einen möglichen Triggerfaktor darstelle, der bei entsprechender genetischer Veranlagung zur Manifestation einer Autoimmunerkrankung führen könne. Weitere sogenannte Umwelttrigger seien etwa das Rauchen oder ein hoher Salzkonsum. Diese Faktoren kann der Einzelne allerdings – im Gegensatz zur Luftqualität an seinem Wohnort – direkt selbst beeinflussen.

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