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Psychedelika

LSD-Microdosing zur Leistungs-Steigerung

Besser drauf, konzentrierter, kreativer – und das alles ohne Rausch und Risiko? An den Konsum von LSD in Minimal-Dosen gibt es viele Erwartungen. Doch an Belegen mangelt es und die Nebenwirkungen sind unklar.
dpa
28.02.2024  12:00 Uhr

Dosis ist schwer zu bestimmen

Hinzukommt die Unsicherheit, welche Dosis man tatsächlich konsumiert. «Ob bei Microdosing oder der «klassischen» Konsumform, in beiden Fällen ist nie wirklich bekannt, wie viel Wirkstoff enthalten ist», erklärt Müller. Die einzige Möglichkeit, dies zu klären, sei das Drug Checking bei Anlaufstellen der Suchtprävention, die die Substanzen auf die Wirkstoffmenge testen könnten.

«LSD wird meistens auf Plotterpapier geträufelt verkauft (wie Löschpapier), das in kleine Rechtecke geschnitten ist», führt der Experte aus. Ein Rechteck enthalte typischerweise 100 oder 200 Mikrogramm. Beim Microdosing würden diese Papierchen dann in kleinere Stücke geschnitten. Diese Form des Dosierens sei «aber natürlich nicht exakt» – ebenso wenig wie bei einer weiteren Verkaufsform: LSD in Wasser oder Alkohol gelöst, das zum Beispiel 100 Mikrogramm pro Tropfen enthalte und für Microdosing weiter verdünnt werde.

Auf körperlicher Ebene hält Müller das nicht für gefährlich – es brauche «extrem hohe Dosierungen», bis LSD da problematisch werde. Schwieriger seien die psychischen Effekte, die bei einer höheren Dosis LSD stärker seien und länger anhielten. «Beim Microdosing ist es natürlich möglich, hier unter Umständen deutlich «daneben» zu liegen», so Müller.

Macht LSD wirklich konzentrierter und kreativer?

Für Aussagen, die Einnahme von geringen Dosen LSD mache konzentrierter, kreativer und helfe gegen Depressionen und Angststörungen, mangelt es bislang an Belegen. «Zu LSD-Microdosing gibt es kaum Daten zur Wirkung, da kontrollierte Studien noch weitgehend fehlen», sagt Pharmakologe Liechti. Unmittelbare Effekte seien ähnlich wie bei hohen Dosen, aber geringer.

Es gibt demnach Hinweise, dass sich das Wohlbefinden von Personen, die geringe Dosen von LSD einnehmen, im Vergleich zu Personen, die ein Placebo erhalten, verbessert. «Aber nur am Behandlungstag, nicht danach», betont Liechti. Inwiefern Microdosing gegen Depressionen und Angst hilft, dazu lässt sich dem Experten zufolge mangels Studienresultaten noch nichts sagen.

Auf die Kreativität wirke sich LSD in geringer Dosis nicht aus, heißt es in der Übersichtsstudie der Gruppe um Murphy. Behauptungen von Konsumentinnen und Konsumenten, ihre Stimmung und kognitiven Fähigkeiten würden sich verbessern, werden durch bisherige Untersuchungen demnach nur begrenzt gestützt. Anhaltende Effekte auf Stimmung und kognitive Fähigkeiten zeigten sich bei wiederholter Einnahme von geringen Mengen LSD in keiner der betrachteten Studien.

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