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»Riesenchance« für Apotheken

Longevity als Strategie gegen Online-Versender

Das Thema Longevity ist eine echte Zukunftschance für Apotheken, sagt die Berliner Apothekerin Isabella Abaew. Doch diese müsse erkannt und ergriffen werden. Wichtig sei der Wille, sich weiterzubilden und ganzheitlich zu beraten. 
Melanie Höhn
11.09.2025  16:00 Uhr

Für Isabella Abaew ist das Thema Longevity nicht einfach nur ein Trend, sondern ein Zukunftskonzept für die öffentlichen Apotheken in Deutschland. »Wer, wenn nicht wir, haben das Gesundheitswissen, die Erfahrung und können Kunden individuell betreuen. Es ist eine Riesenchance, uns von Online-Apotheken abzusetzen«, sagte die Inhaberin der Apotheke im KaDeWe auf der »Goldenen Gala« von Vichy in einem Expertengespräch gestern Abend. 

»Die Kunden, die sich bei uns gut beraten fühlen, kommen wieder. Wer beim Thema Mikronährstoffe oder Hautpflege individuell beraten wird, bleibt der Apotheke treu«, sagt Abaew, die seit 34 Jahren Apothekerin und inzwischen Expertin zu den Themen Longevity, Ayurveda und orthomolekularer Medizin ist. »Es geht darum, gesund, vital und mit viel Lebensfreude zu altern. Und die Apotheke kann der Ort sein, an dem genau das beginnt. Ich sehe täglich, dass das Bedürfnis danach auch da ist.«

Wichtig sei vor allem die individuelle Beratung und ein holistischer Ansatz: »Wenn wir ein Rezept sehen, wissen wir genau, welche Nebenwirkungen das Medikament verursacht und beraten dazu, was dem Kunden noch zuträglich wäre oder seine Gesundheit verbessern könnte«, so die Apothekerin. »Die Menschen haben dafür ein offenes Ohr.« Wenn der Patient dann eine gute Erfahrung beispielsweise mit bestimmten Mikronährstoffen mache, werde dies gerne wieder gekauft. So könnten die Kunden langfristig an die Apotheke gebunden werden.

Eva Rindfleisch, Business Leader von Vichy, spricht von einer wachsenden Zielgruppe in der Apotheke: den »Health Informers«. Etwa 30  Prozent der Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigen sich sehr stark mit den Themen ganzheitliche Gesundheit und gesunder Lifestyle und sind dazu viel in der Apotheke unterwegs. Sie suchen nicht nur ein Produkt, sondern auch kompetente Beratung und Empfehlungen für ihren Lebensstil. In sozialen Netzwerken wie Instagram findet man dazu Hashtags wie Biohacking, Well-Aging oder Epigenetik. 

Holistischer Ansatz in der Apotheke

Wenn es um Longevity und ganzheitliche Gesundheit geht, sei es wichtig, dass die biochemischen Prozesse des Körpers im Gleichgewicht mit einem gesunden Zellzustand sind. Genauso spielen psychosomatische und somatopsychische Prozesse dabei eine große Rolle, erklärt Abaew. Die Apotheke könne bei der individuellen Supplementierung mit Mikronährstoffen aufklären sowie zur Hautgesundheit, Hormonbalance und zum Stressmanagement beraten. Gezielt könne auch das Thema Mindset mit den Kundinnen und Kunden besprochen werden. Eine Prise Humor und vor allem Freundlichkeit sei dabei essenziell. Abaew ist sich nicht zu schade, in ihrer Apotheke auch die ein oder andere Dehnübung zu zeigen oder die richtige Reinigung der Haut zu erklären. Vor allem die Haut spiegele das Innere wider und habe ihr eigenes Mikrobiom und Immunsystem.

In ihrer Apotheke erkennt sie täglich den Unterschied zwischen gesunden und kranken Alterungsprozessen. »Wir sehen die Menschen kommen und gehen, kennen sie über Jahre hinweg. Und dabei wird deutlich: Es sind nicht primär die Gene, die darüber entscheiden, wie gut wir altern. Lebensstil, Ernährung, Schlaf, Stressmanagement und Mikronährstoffe machen 90  Prozent unseres Gesundheitsstatus aus; die Genetik nur etwa 10  Prozent«, so die Apothekerin.

Für Abaew steht fest: Die Themen Gesundheit und Prävention werden sich rasant weiterentwickeln, doch es hängt ganz von den einzelnen Apotheken ab, wie sie sich dahin gehend positionieren. »Wenn man sich nicht weiterbildet und diesen holistischen Ansatz in der Apotheke in der Beratung nicht pflegt, dann wird sich in der Apotheke nicht viel entwickeln«, ist sie überzeugt. »Die Menschen wollen heute dieses Wissen und wollen mehr tun. Sie sind durch Social Media besser informiert und wir als Apotheken müssen besser informiert sein als die Menschen. Dann haben wir die Chance, in diesem Markt auch langfristig zu bleiben.«

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