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Topika-Hersteller

Lokal produziert, lokal appliziert

Pharmaproduktion und Innovation made in Germany – das gibt es noch. Damit hierzulande mehr investiert wird und neue Medikamente und Jobs entstehen, brauche es zwar keine staatliche Förderung, aber verlässliche Rahmenbedingungen und weniger Bürokratie, so das Fazit einer Podiumsdiskussion bei Almirall in Reinbek.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 24.02.2025  18:00 Uhr

Laut klackern die Braunglasflaschen aneinander, bevor sie im Abfüllautomaten verschwinden. 90 Flaschen Aknemycin pro Minute werden gerade abgefüllt, als am 21. Februar zunächst Schleswigs-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) und später dann auch Pressevertreter das neue Produktionsgebäude von Almirall in Reinbek im Osten von Hamburg besichtigen dürfen.

Im Wiegeraum messen zwei Mitarbeiter mit Gehörschutz gerade die Inhaltsstoffe für Optiderm Creme ein – aus silbernen Stahlgefäßen von der Größe eines Partykochtopfs bis groß wie eine Mülltonne. In einer anderen Produktionslinie füllt ein Automat blitzschnell Tirbanibulin-Salbe in kleine einzelne Sachets. Letzteres ist ein Mitose-Hemmstoff gegen aktinische Keratose, der hier in Norddeutschland für den gesamten Weltmarkt produziert wird, worauf man hier sehr stolz ist.

Während der spanische Mutterkonzern Almirall mit Hauptsitz in Barcelona und rund 1900 Mitarbeitern als Großkonzern gelten darf, sieht sich die Dermatologie-Sparte in Reinbek als typischen Mittelständler mit rund 360 Arbeitsplätzen – davon rund 50 neue durch die erweitere Produktion. Hier werden ausschließlich topische Arzneimittel und Medizinprodukte hergestellt, die in mehr als 40 Länder geliefert werden, worauf man ebenfalls stolz ist. Sie bilden weiterhin die Basis für die Behandlung vieler Hauterkrankungen, sind aber mitunter anspruchsvoller in der Herstellung als generische Tabletten.

Planungssicherheit statt Subventionen

Umso mehr ärgert es Almirall-Deutschland-Chef Dirk Menschig, wenn kaum gewürdigt wird, dass in Deutschland nachhaltig produziert und auch geforscht wird. Schrittinnovationen wie eine verbesserte Galenik und Anwendung oder eine Zulassungserweiterung würden nicht honoriert, weshalb es nicht einfach sei, in die Verbesserung bestehender Produkte zu investieren, kritisierte er bei einer Diskussionsrunde mit Wirtschaftsminister Madsen. Ebenso wenig Investitionen in mehr Nachhaltigkeit. So hat die Firma mittlerweile ihre eigene Klärtechnik und eine wassersparende Reinigungsanlage für die Produktionsgerätschaften.

Was der Pharmaindustrie in Deutschland vor allem fehle, seien verlässliche Rahmenbedingungen, um zu investieren. »Wir rufen nicht nach Subventionen, aber Planbarkeit ist für uns wesentlich«, so Menschig. Schließlich dauere die Entwicklung eines Medikaments bis zu 15 Jahre und auch Planung, Genehmigung, Bau und Inbetriebnahme neuer Produktionsräume dauerten Jahre. 

Dafür hatte Wirtschaftsminister Madsen, selbst Unternehmer, Verständnis. »Medikamente sollten eine gewisse Preisstabilität haben.« Die Kosten im Gesundheitssystem würde die Branche jedoch vor Herausforderungen stellen – ebenso andere Bereiche wie Infrastruktur und Verteidigung. Hier müsse die Politik ganz neu gedacht werden. »Wir werden Entscheidungen treffen müssen, die jedem weh tun werden. Es wird nur funktionieren, wenn jeder mehr leistet, nicht weniger.«

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