Lösen, stillen oder beides? |
Expektoranzien sollen die bronchiale Reinigung erleichtern, indem sie das Sekretvolumen erhöhen (Sekretolytika) und die Viskosität des Bronchialschleims herabsetzen (Mukolytika). Zuvor zäher Schleim kann dann besser abgehustet werden. Da Bronchialschleim seinerseits Hustenrezeptoren reizen kann, verspüren Betroffene oft außerdem eine Linderung eines unerwünschten Hustenreizes. Die hierzulande gebräuchlichsten Substanzen sind Ambroxol (etwa Mucosolvan®) und N-Acetylcystein (etwa Fluimucil® akut). Ambroxol steigert den Anteil des serösen Bronchialsekrets und stimuliert die Aktivität des Flimmerepithels und verbessert so die mukoziliäre Clearance. In vitro wurden außerdem antiinflammatorische Effekte gezeigt. Für N-Acetylcystein wird eine Lösung von Disulfidbrücken zwischen den Mucopolysaccharidfasern des Bronchialschleims diskutiert, wodurch dessen Viskosität herabgesetzt werden soll.
Durch eine Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr bei normalem Hydratationszustand lässt sich eine Vermehrung des Sekretvolumens hingegen nicht erreichen. Anders gesagt: Wer ohnehin genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, dem bringt eine Erhöhung der Trinkmenge keine Besserung. Im Gegenteil: Im Tierversuch verringerte eine Hyperhydration die Clearance.