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Modellprojekt in Berlin

Legaler Cannabis-Verkauf an Erwachsene geplant

Der rot-rot-grüne Berliner Senat will erreichen, dass Cannabis in der Stadt kontrolliert an eine begrenzte Zahl von Erwachsenen abgegeben werden darf. Ein entsprechendes Modellprojekt ist in Arbeit. Die Hoffnung ist, damit auch den Jugendschutz zu verbessern, schließlich hat Berlin bundesweit das jüngste Einstiegsalter beim Kiffen.
dpa
26.07.2019  11:14 Uhr

Jugendliche in Berlin greifen nach Einschätzung von Suchtexperten besonders früh zum Joint – und auch danach bleibt Kiffen bei ihnen verbreiteter als im Bundesschnitt. Beim ersten Konsum der illegalen Droge sind sie im Schnitt 14,6 Jahre alt, wie aus einer am Donnerstag vorgestellten Untersuchung der Fachstelle für Suchtprävention hervorgeht. Gut ein Drittel der 1.725 anonym befragten 12- bis 18-Jährigen gab demnach an, schon einmal Cannabis probiert zu haben. Bundesweit liege das Einstiegsalter für Cannabis mit 16,4 Jahren deutlich höher, wie eine andere Studie ergab.

Den Daten zufolge bleibt es oftmals nicht beim Ausprobieren: Von den Konsumenten in Berlin kiffen 27 Prozent mindestens mehrmals pro Woche. Fast jeder zweite der bei Präventionskursen befragten Schüler erfülle die Kriterien eines Suchtrisikos, sagte Fachstellenleiterin Kerstin Jüngling. Solche Merkmale seien etwa der Konsum am Morgen vor der Schule und Ärger mit anderen wegen des Kiffens.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hatte im April bundesweit von steigenden Kiffer-Zahlen unter jungen Menschen zwischen 12 und 25 Jahren berichtet. Unter den 12- bis 17-Jährigen hat demnach jeder Zehnte schon mal gekifft. Die Berliner Zahlen verdeutlichten, dass der Konsum unter Jugendlichen in der Hauptstadt «besorgniserregend normal» zu sein scheine, so die Fachstelle.

Antrag wird im September beim BfArM eingereicht

Je früher Jugendliche Alkohol und Drogen konsumierten, desto größer sei das Risiko, später eine Suchterkrankung zu entwickeln. Ziel müsse es sein, das Einstiegsalter hinauszuzögern, betonte Jüngling. Sie begrüßte ein in Berlin geplantes Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an eine begrenzte Zahl von Erwachsenen. Der entsprechende Antrag für das wissenschaftlich begleitete Projekt solle im September beim zuständigen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingereicht werden, sagte die Sprecherin für Gesundheits- und Drogenpolitik der Berliner Grünen-Fraktion, Catherina Pieroth.

Vorgesehen sei, dass eine noch nicht näher benannte Zahl von Studienteilnehmern an neutralen Abgabestellen Cannabis in bestimmter Zusammensetzung beziehen kann. «Wir wollen mit so einem Modellprojekt erreichen, dass man dem Schwarzmarkt und der allgemeinen Verfügbarkeit von verschiedensten Substanzen ein Stück weit den Boden entzieht», sagte der Sprecher für Innen- und Drogenpolitik der Linken-Fraktion, Niklas Schrader. Ziel sei es, so auch den Jugendschutz zu verbessern. Wie viel Geld der Senat für das auf zwei Jahre angelegte Projekt einplant, sagten die Politiker nicht. Insgesamt seien für das Projekt sowie für Prävention je 3,6 Millionen Euro pro Jahr im Entwurf für den Haushalt 2020/21 vorgesehen.

Der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hatte in den vergangenen Jahren versucht, ein Modellprojekt für den kontrollierten Verkauf von Cannabis durchzusetzen. Das BfArM lehnte den Antrag jedoch ab. Der Verkauf zu Genusszwecken sei unvereinbar mit dem Betäubungsmittelgesetz. Das Betäubungsmittelgesetz verbietet den Besitz und Verkauf von Drogen wie Cannabis. Allerdings werden Menschen, die mit kleineren Mengen für den eigenen Bedarf erwischt werden, in der Regel nicht bestraft.

Motiv für den Konsum bei Jugendlichen sind nach Erfahrung der Fachstelle etwa Neugier, Spaß und ein Gemeinschaftsgefühl in der Clique. Die mit dem Kiffen verbundenen Risiken seien «nicht bewusst». Regelmäßiger Konsum kann nach Überzeugung von Medizinern abhängig machen und zu gesundheitlichen Schäden führen. Besonders für das Gehirn von Jugendlichen kann Cannabis gefährlich sein. Die Folgen hängen unter anderem vom Einstiegsalter, der Häufigkeit des Konsums und der Dosis ab.

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