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Ministerpräsident Boris Rhein
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»Lauterbachs Spargesetz ist pures Dynamit«

Im Bundesland Hessen sind mehrere große Pharmakonzerne ansässig. Auf einer Tagung des Pharma-Think-Tanks »House of Pharma« stellte sich Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) nun demonstrativ vor die Unternehmen. Insbesondere vor dem auf Bundesebene geplanten Spargesetz will er die Konzerne bewahren, um keine Versorgungsengpässe entstehen zu lassen.
AutorKontaktLaura Rudolph
AutorKontaktBenjamin Rohrer
Datum 07.09.2022  14:30 Uhr
Falsche Entwicklung vor allem im Generikabereich

Falsche Entwicklung vor allem im Generikabereich

Insbesondere im Generikabereich habe es jahrelang eine falsche Entwicklung gegeben. »Durch Produktionsverlagerungen in den asiatischen Raum sind große Betriebe entstanden, die einen Großteil des Weltmarkts beliefern, mit hoher Auslastung billig produzieren«, so Rhein. Mit dieser Entwicklung könne und wolle man aber nicht mithalten, denn niedrige Investitionskosten, Billiglöhne, geringe behördliche Auflagen und Kontrollen für Umweltschutz seien leider mit dieser Entwicklung verknüpft.

Rhein warnte auch davor, dass die Situation eskalieren könne: »Das geht natürlich nur so lange gut, wie es keine Krisen gibt. Sobald es Probleme in der Weltwirtschaft oder den Lieferketten gibt, hat am Ende jedes Land und jeder politische Verbund Verantwortung für seine eigene Bevölkerung zu tragen.« Man könne auch beispielsweise einer indischen Regierung nicht vorwerfen, dass sie in Krisenzeiten zuerst die eigene Bevölkerung versorgen will. Bei der Rückverlagerung gehe es daher in erster Linie um die Wiederherstellung eines wirtschaftlichen Gleichgewichts, das beiden Gesellschaften guttut. Dann werde sich auch in Asien etwas strukturell ändern, beispielsweise beim Thema Umweltschutz oder bei sozialen Aspekten.

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