Pharmazeutische Zeitung online
Medizinforschungsgesetz

Lauterbach startet Pharmastrategie 

Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) hat heute in Berlin ein Strategiepapier für ein Medizinforschungsgesetz vorgestellt. Mit dem Gesetz, das Teil der Pharmastrategie ist, will er klinische Studien beschleunigen und damit den Produktionsstandort Deutschland stärken.
Anne Orth
01.12.2023  13:30 Uhr
Gesetz soll bis zum Sommer in Kraft treten

Gesetz soll bis zum Sommer in Kraft treten

Das geplante Gesetz sei zustimmungspflichtig im Bundesrat, informierte Lauterbach. Das BMG stimme sich dazu bereits eng mit den Ländern ab, er rechne daher mit Zustimmung. »Nach unserer Vorstellung soll das Gesetz im Frühjahr, spätestens im Sommer nächsten Jahres in Kraft treten«, sagte der Minister. An dem Gesetzesvorhaben seien unter anderem das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesjustizministerium, das Bundesforschungsministerium sowie das Bundesfinanzministerium beteiligt.

Das geplante Medizinforschungsgesetz sei eng mit dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) verschränkt. Mit dem GDNG werde es gelingen, Daten besser zusammenzuziehen. »Wir ermöglichen mit dem GDNG einen Datenzugang, den sonst kein Land hat«, sagte Lauterbach. Das verbessere auch die Bedingungen für die klinische Forschung. »Ich hoffe, dass wir das GDNG am 7. Dezember zusammen mit dem Digital-Gesetz im Bundestag abschließen können«, sagte der Minister. Im Rahmen der Pharmastrategie seien zudem noch weitere Gesetze geplant. Das BMG koordiniere den Prozess, betonte Lauterbach.

vfa und BPI begrüßen die Pläne

Erste Reaktionen von Pharmaverbänden fielen positiv aus. »Die heute vorgestellten Eckpunkte des geplanten Medizinforschungsgesetzes zeigen in die richtige Richtung«, kommentierte Han Steutel, Präsident des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (vfa). So sei zu begrüßen, dass es künftig einen zentralen Ansprechpartner für Genehmigungs- und Zulassungsverfahren für Arzneimittel geben soll, der aktiv auf einen raschen Ablauf der verschiedenen Verfahrensstränge hinarbeitet. Das gelte insbesondere für die strahlenschutzrechtlichen Aspekte. Wichtig sei, dass bei der künftigen Aufgabenverteilung der Arzneimittelbehörden Synergien genutzt würden, ohne deren jeweils international anerkannte Sachkompetenz zu verlieren. Positiv bewertete Steutel auch, dass die Bundesregierung die Nutzung von Mustervertragsklauseln befürworte, »um die hierzulande oft überlangen Vertragsverhandlungen zwischen Unternehmen und Kliniken oder Praxen über klinische Studien abzukürzen«. Allerdings sollte die Verwendung solcher Klauseln verbindlich sein. Um den Pharmastandort Deutschland zu stärken, reichten Reformen beim Rahmen für Forschung und Entwicklung jedoch nicht aus. »Es kommt zudem darauf an, auch die Markt- und Produktionsbedingungen hierzulande innovationsfreundlich auszugestalten So schaffen wir die Voraussetzungen für künftige Investitionen in Zukunftstechnologien in Deutschland«, betonte Steutel.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) begrüßte das Strategiepapier als »Anfang einer umfassenden Pharmastragie«. Positiv sei unter anderem, dass die Bundesregierung die Bearbeitungszeiten bei mononationalen Studien verkürzen wolle. Dass für besondere Studienformen eine Bundes-Ethikkommission beim BfArM geschaffen werden soll, hält der BPI hingegen nicht für notwendig. »Wir begrüßen aber ausdrücklich, dass das Strahlenschutzverfahren in das Genehmigungsverfahren klinischer Prüfungen integriert werden soll und Anzeigeverfahren für Begleitdiagnostik zukünftig von den Ethik-Kommissionen übernommen werden«, sagte BPI-Hauptgeschäftsführer Kai Joachimsen. Insgesamt seien die vorgesehenen Regelungen zwar »keine Revolution, aber doch Schritte zur Stärkung des Forschungs- und Entwicklungsstandortes«. Die noch ausstehende umfassende Pharmastrategie »muss für die Pharmaunternehmen berechenbare und wirtschaftlich auskömmliche Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Produktion ermöglichen und eine Verwaltung schaffen, die unterstützt und nicht durch überbordende, ineffiziente Bürokratie bremst«, betonte Joachimsen. Außerdem gelte es, Fehlentwicklungen bei den sogenannten AMNOG-Leitplanken zu korrigieren.

 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa