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DAT-Grußwort

Lauterbach hält am erhöhten Kassenabschlag fest

Nein zur Ausweitung des ärztlichen Dispensierrechts, ja zu weiteren pharmazeutischen Dienstleistungen: Mit diesen Zusagen erfreute Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in seinem Grußwort zum Deutschen Apothekertag. Heftige Kritik des Berufsstands erntete er für sein Festhalten am erhöhten Kassenabschlag.
Brigitte M. Gensthaler
14.09.2022  16:16 Uhr

Mit viel Lob für die »phantastischen Leistungen« der Apotheker in der Pandemie eröffnete Lauterbach sein Grußwort, das per Stream in die Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Apothekertags übertragen wurde. Er wäre »sehr, sehr gerne nach München gekommen«, versicherte er und bedankte sich für das Gespräch mit der ABDA-Spitze am vergangenen Freitag. Dieser Austausch sei ehrlich und grundsätzlich gewesen und er habe ihn als sehr gewinnbringend empfunden. »So einen Austausch wollen wir weiter pflegen.«

Dass Deutschland bislang relativ gut durch die Coronapandemie gekommen ist, sei auch den Apothekerinnen und Apothekern zu verdanken. Dafür dankte der Minister namens der gesamten Bundesregierung. In den Apotheken liege ein großes Potenzial. Die Qualifikation der Apotheker sei unverzichtbar für die Bewältigung künftiger Aufgaben – auch weil die Gesundheitsberufe rarer werden. »Apotheken sind zentraler Bestandteil einer besseren Versorgung in der Zukunft; ich möchte ihren Anteil stärken und ausbauen«, erklärte er. Das Leistungsspektrum der Apotheker müsse ausgebaut werden. »Diese Leistungen können nicht durch den Versand oder andere Institutionen erbracht werden«, sagte er unter Beifall.

Ausdrücklich begrüßte Lauterbach die Präventionsangebote der Apotheken und nannte beispielsweise die Grippe- und Coronaschutzimpfung im Herbst und Winter. »Ich begrüße eine Erweiterung der pharmazeutischen Dienstleistungen und sehe weiteres Potenzial über die bereits geregelten fünf Dienstleistungen hinaus. Wir erwarten diese pharmazeutischen Leistungen von Ihnen; sie sind bei Ihnen in guter Hand!«

Trotz des kürzlich beschlossenen ärztlichen Dispensierrechts von Paxlovid: Sowohl das Bundesgesundheitsministerium als auch er selbst halte eine weitere Ausdehnung des Dispensierrechts nicht für sinnvoll und diese sei auch nicht vorgesehen, versicherte Lauterbach. »Das Dispensierrecht ist exklusiv in Ihren Händen zu sehen. Das steht fachlich nicht zur Debatte; es steht Ihnen zu!«

Lauterbach sieht »Effizienzreserven«

Nach den guten Botschaften folgte die schlechte: Lauterbach hält unverrückbar an der Erhöhung des Kassenabschlags von 1,77 auf 2 Euro für zwei Jahre fest. Um die Finanzlücke in der GKV von 17 Milliarden Euro zu schließen, müssten die Lasten auf alle Leistungserbringer fair verteilt werden. Der Minister bat um Verständnis, dass daran auch die Apotheker beteiligt würden und sprach von »Effizienzreserven« – ein Terminus, dem ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwienig in der anschließenden Diskussion heftig widersprach.

Zugleich versicherte der Minister, dass er den Apothekern in dieser Zeit neue Perspektiven eröffnen wolle, zum Beispiel bei neuen Dienstleistungen, beim Impfen und weiteren neuen Aufgaben.

In puncto Digitalisierung zeigte er sich »beeindruckt«, wie schnell die Apotheken das E-Rezept vorbereiten und umsetzen konnten. Er sehe es auch als Beispiel für andere Leistungserbringer, wie gut der Berufsstand die Herausforderung angenommen und gelöst habe. Jetzt werde noch daran gearbeitet, die Nutzung in der Fläche zu verbessern. »Wir werden hier weiter zusammenarbeiten!«

Und noch eine Zusage an den Berufsstand: »Durch das E-Rezept darf die freie Apothekenwahl nicht angetastet werden!« Dieses solle vielmehr den lokalen Apotheken helfen, ihr Leistungsspektrum auszuweiten und zu ergänzen. »Es ist eine Möglichkeit für Sie.« Ausdrücklich freue er sich auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Berufsstand und den nächsten Apothekertag. »Im Geiste bin ich mit Ihnen.«

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