Lauterbach gegen die CSU – wer ist der Heuchler? |
Gesundheitsministerin Gerlach bezeichnete den Vorwurf Lauterbachs als »absurd«. Es sei richtig, dass Bayern den vom Bund für die Cannabis-Bußgelder vorgesehenen Rahmen ausgeschöpft habe, so die CSU-Politikerin. »Wir senden damit das klare Signal, dass uns Jugendschutz vor Drogenkonsum geht. Völlig absurd ist es dagegen, dass die Bundesregierung die Cannabis-Risiken weiter verharmlost.«
Holetschek kündigte an: »Wir werden alle rechtlich möglichen Maßnahmen in die Wege leiten, damit der Cannabis-Konsum in Bayern so gering wie möglich bleibt.« Insbesondere dürfe die zweite Säule der Cannabis-Legalisierung nicht in Kraft treten. »Wir brauchen keine Kiffer-Modellregionen, in denen Produktion, Vertrieb und Abgabe von Cannabis in Fachgeschäften ermöglicht und das Verbot der Kommerzialisierung damit umgangen wird«, sagte der CSU-Fraktionsvorsitzende im Landtag.
Alle drei CSU-Politiker gingen in ihren schriftlichen Erklärungen allerdings nicht auf den Vorwurf Lauterbachs ein, dass in Bayern Alkohol-Exzesse geduldet würden, der Cannabis-Konsum aber gewissermaßen verteufelt werde. Bei der Gesprächsrunde auf dem Demokratiefest räumte Lauterbach ein, dass Cannabis-Konsum ein Risiko mit sich bringe. Er sei aber »definitiv nicht viel gefährlicher, als wenn ich jeden Tag Alkohol trinke«. Er halte es daher für falsch, Cannabis-Konsumenten zu kriminalisieren.